Michael Stabauer
Michael Stabauer (* 1941 in Pfaffstätt, Oberösterreich) ist Volksschullehrer und Direktor i. R.
Leben
Während seiner Tätigkeit als Lehrer war Michael Stabauer viele Jahre lang Vizebürgermeister in Pfaffstätt, organisierte kulturelle Veranstaltungen, war bei der Feuerwehr dabei, gründete einen Verein für Lehrer an Kleinschulen, einen Fußballverein und war außerdem Sektionsleiter der ASVÖ-Tennisjugend.
Vorgestellt ist eine Beitragsreihe in den "Salzburger Nachrichten". Das SALZBURGWIKI hat hier den Originaltext übernommen. Dieser kann wiederholende Teile zu obigem Lebenslauf enthalten, sollte aber im Sinne eines Zeitdokuments nicht korrigiert werden.
Eigentlich könnte der pensionierte Volksschullehrer die Füße hochlegen und das süße Nichtstun genießen. Stattdessen steigt er zwei Mal in der Woche in den Zug und fährt von Pfaffstätt bei Mattighofen an die Universität nach Salzburg und studiert Geschichte. Stabauer ist im achten Semester. Seine Begeisterung ist ungebrochen. "Ich lerne so viel Neues und mache neue Erfahrungen, das ist wunderbar." Besonders genießt er den Umgang mit den jungen Studienkollegen. "Am Anfang hatte ich ein bisschen Angst, wie sie reagieren würden. Aber alle sind so nett und aufgeschlossen." Den Bachelor hat Stabauer schon in der Tasche. Seine Bachelorarbeit schrieb er über die Transmigration der Donauschwaben. Jetzt sind die Seminare für das Masterstudium an der Reihe.
Um den Magistertitel als Lohn für die Prüfungen geht es ihm nicht. Es geht um viel mehr – um die Erfüllung eines Jugendtraums. "Ich komme aus einem sehr einfachen, armen Elternhaus", schildert Stabauer. Sein Vater war Häusler und Holzknecht. Das Geld für ein Studium konnte er nicht aufbringen. Auf Anraten des Ortspfarrers ermöglichte ihm die Familie trotz aller Entbehrungen den Besuch des Gymnasiums. Mit neun Jahren übersiedelte Stabauer ins Internat im Petrinum in Linz. Das Berufsziel schien klar. Der Bub sollte Pfarrer werden. 1961 war er neun Monate Novize im Stift Reichersberg. Er wurde Lehrer. "Das weibliche Geschlecht hat mir zu sehr gefallen", sagt Stabauer mit einem Augenzwinkern. Er unterrichtete 39 Jahre lang. 35 Jahre leitete er die Volksschule in Pfaffstätt.
Inskribiert hat er gleichzeitig mit seiner jüngeren Tochter aus zweiter Ehe – sie in Graz, er in Salzburg. Sie ist auch seine Ratgeberin in Computerfragen. Eine PowerPoint-Präsentation erstellt er mittlerweile ohne Probleme. "Das Beste sind die E-Mails", sagt Stabauer. "Herrlich."
Nach Ostern 2011 reist er mit einem anderen Seniorstudenten für ein paar Tage nach Venedig. Stabauer will sein Italienisch auffrischen. Gelernt hat er die Sprache für den Bachelor. "Latein und Griechisch kann ich schon, ich wollte eine neue Sprache lernen."
Quelle
- Salzburger Nachrichten (Barbara Haimerl)