Nacktschnecke
Nacktschnecken sind Gastropoda (Schnecken), die ihr ursprüngliches Gehäuse weitgehend reduziert oder es in den Weichkörper hinein verlegt haben. Sie können sich zumindest im Erwachsenenstadium nicht mehr zum Schutz in ihr Gehäuse zurückziehen.
Landnacktschnecken mit Salzburger Vorkommen
- Ordnung Pulmonata (Lungenschnecken)
- Unterordnung Stylommatophora (Landlungenschnecken)
- Überfamilie Limacoidea Rafinesque-Schmaltz, 1815
- Unterordnung Stylommatophora (Landlungenschnecken)
Nicht alle Schneckenarten sind Schädlinge. Der Tigerschnegel, eine bis zu 20 Zentimeter lange Nacktschneckenart, ernährt sich von abgestorbenen Pflanzenteilen und auch toten Tieren und soll sogar andere Nacktschnecken fressen, was aber nicht wirklich bewiesen ist.[1]
Spanische Wegschnecke
Der Hauptvertreter in Salzburg ist die Spanische Wegschnecke. Das sieben bis zwölf Zentimeter große Tier hat so gut wie keine natürlichen Feinde. Kröten, Igel und Vögel, die sonst Schnecken gern fressen, meiden diese Nacktschneckenart vor allem wegen des bitteren Schleims, den sie absondern. Die bräunlich-rötlichen Tiere sind zudem gute Kletterer. In Hochbeete zu gelangen ist für sie keine Schwierigkeit. Auch wenn eine Blumenampel frei hängt, ist das für die Wegschnecke kein Hindernis auf dem Weg zu ihrer Mahlzeit. Die Tiere seilen sich mithilfe ihres Schleimfadens in das Gefäß ab. Und besonders ärgerlich: Die Nacktschnecken riechen Gemüse, Salat und Blumen aus Dutzenden Metern.[1]
Bekämpfung
Eine kleine Anzahl von Arten sind ernsthafte Schädlinge der Landwirtschaft und des Gartenbaus. Natürliche Kontrollmaßnahmen sind vielfältig und bedienen sich biologischer oder mechanischer Wirkungsweisen. Die Tiere werden händisch eingesammelt, vor allem wenn sie an beliebten Stellen wie unter Rhabarberblättern, Brettern, Karton, feuchten Zeitungen oder nassen Tüchern Unterschlupf finden. Steinmauern, Gartenteiche und Herbstlaub bieten Quartier für natürliche Feinde, darunter Eidechsen, Salamander, Blindschleichen, Kröten, Ringelnattern, Igel und Laufkäfer. Viele Pflanzen (z. B. Salbei) und Barrieren wie Mulchen, Eierschalen, Nadelstreu, Kaffeesud, Splitt und die sogenannte Schneckenbarriere, ein Abfallprodukt aus der Mehlerzeugung, halten die Tiere ab. Mechanische Barrieren, beispielsweise Schneckenzäune, Kupferbänder, Kupferdrähte und abgeschnittene Plastikflaschen, schützen Einzelpflanzen. Fallen mit Bier sind sehr effektiv und locken sogar Nacktschnecken der Nachbarschaft, aber auch viele Insekten an. Nematoden sind mikroskopisch kleine Würmer, die die Nacktschnecken befallen und deren Tod herbeiführen. Künstliche Kontrollmaßnahmen beinhalten giftige Chemikalien und das Schneckenkorn auf Eisen(III)-phosphat-Basis, das nur für Schnecken giftig und für einen Biogarten zugelassen ist.
Natürliche Feinde sind die Tigerschnecke, die Eier und Jungtiere verbreiteter, schädlicher Nacktschnecken frisst sowie die große Weinbergschnecke, die ebenfalls die Eigelege der Nacktschnecken frisst.[2]
Wer Probleme mit Schnecken vermeiden will, der kann die Beete noch mit Pflanzen besetzen, die die Tiere meiden, etwa Eisenhut, Akelei und Kornblumen oder Kräuter wie Thymian und Salbei. Beim Gemüse sind es Radieschen, Rettich, Spinat, Kartoffeln und Tomaten, die Schnecken normalerweise nicht auf dem Speiseplan haben.[1]
Quelle
- Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Nacktschnecke"