Unrestaurierter Brezelkäfer Baujahr 1952

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Der Brezelkäfer
Blick ins Innere.

Ein Unrestaurierter Brezelkäfer Baujahr 1952 ist ein besonderes Ausstellungsstück in den Ferdinand Porsche Erlebniswelten fahr(T)raum in der Flachgauer Marktgemeinde Mattsee.

Die Geschichte

Ein VW Brezelkäfer aus dem Jahr 1952 mit 25 PS in Originalzustand, heutzutage eine Rarität unter Sammlern, ist seit Ende Oktober 2019 im fahr(T)raum zu sehen.

Der Spitzname "Brezelkäfer" lässt sich auf die Konstruktion des Heckfensters zurückführen, das durch die zwei halbovalen Scheiben – geteilt durch einen Mittelsteg – an die Form einer Brezel erinnert. Das geteilte Fenster war keine Design-Entscheidung, sondern ganz einfach eine finanzielle: ein gebogenes Glas, das sich dem gewölbten Heck angepasst hätte, wäre für den billigen Kleinwagen zu teuer gewesen.

1934 erhielt Ferdinand Porsche vom Reichsverband der Deutschen Automobilindustrie den Auftrag einen sparsamen und günstigen Pkw zu entwickeln – einen "Volkswagen", später als "KdF-Wagen" (Kraft durch Freude) bekannt. 1938 wurden einige Vorserienwagen auf Ausstellungen gezeigt, aber noch nicht an Kunden ausgeliefert. Das eigens gebaute Volkswagenwerk wurde erst im Zweiten Weltkrieg fertig.

Nach Kriegsende 1945 – das Volkswagenwerk war nun in britischer Hand – wurden die ersten serienmäßig produzierten Volkswagen Typ 1 zunächst nur an die Besatzungsmächte Großbritannien und USA sowie an die Deutsche Post ausgeliefert. Ab 1948 erfolgte dann die Produktion für die Zivilbevölkerung. Technisch entsprach der Käfer den Vorgängermodellen: Zentralrohrrahmen mit Bodenplatte aus Stahlblech, Drehstabfederung, luftgekühlter Vierzylinder-Boxermotor, Höchstgeschwindigkeit 100 km/h, Leergewicht 750 kg. Die Exporte in die USA nach 1950 waren ein großer Erfolg und es entstand der Kosename "Beetle" oder auch "Bug". In Deutschland setzte sich die Bezeichnung "Käfer" erst 1961 durch – in Abgrenzung zu dem Stufenheck-Modell VW 1500 (intern Typ 3 genannt).

1953 wurde das geteilte Rückfenster des Brezelkäfers durch ein einteiliges Ovalfenster aus leicht gewölbtem Sicherheitsglas ersetzt und um 23 % größer gemacht als die zwei kleinen Scheiben. 1957 folgte ein größeres rechteckiges Heckfenster. Man konnte das durchgehende Heckfenster auch zum nachträglichen Einbau in ältere Modelle erwerben.

Heutzutage werden aus nostalgischen Gründen oft wieder geteilte Rückfenster eingebaut – mittels Umbausätzen, die den vormals herausgeschnittenen Mittelsteg wieder einzuschweißen erlauben.

Insgesamt wurden bis 30. Juli 2003 zur Einstellung der Produktion 21 529 464 VW Käfer erzeugt.

Vergleichsbilder eines KdF-Wagens Baujahr 1942

Quelle

  • Ferdinand Porsche Erlebniswelten fahr(T)raum, Presse