Weil's Knopfloch

Weil's Knopfloch war ein Unternehmen in der Altstadt der Stadt Salzburg. Es schloss Ende 2016.

Geschichte

Seit dem Frühjahr 2016 wurde das Geschäftslokal in der Bürgerspitalgasse 1 von einem Immobilienunternehmen im Internet angeboten: 16 Quadratmeter großes Geschäftslokal in Toplage mit Topfrequenz. Knapp 2.000 Euro musste ein potenzieller Betreiber dafür an monatlicher Miete aufbringen, dazu kommen die Betriebskosten.

Christine Pelz hat Weil's Knopfloch vor gut 40 Jahren von ihrem Großvater übernommen, der es in den 1940er-Jahren eröffnet hat. Seit damals ist das kleine Geschäft am Ende der Getreidegasse die Adresse für Kurzwaren aller Art. Wer auf der Suche nach einem bestimmten Knopf für die Lederhose ist oder aus einer ganzen Palette von Gummibändern wählen will, wurde in Weil's Knopfloch fündig. "Früher wurde viel genäht, für die Kinder, in den Schulen", sagte Christine Pelz. Bis zu sieben Angestellte beschäftigte der Betrieb, Lehrlinge wurden ausgebildet.

Doch das ist lange her. Heute nähe kaum jemand mehr. Alles werde fertig gekauft. Wenn etwas kaputt sei, werde es entsorgt.

Das Sortiment in ihrem Geschäft hatte die Unternehmerin umgestellt. Es gab weniger Nähbedarf, dafür Souvenirs, Spielzeug, Geschenkartikel. Hinter dem Verkaufstresen standen nur noch Christine Pelz und ihr Bruder Kurt Schuster. Der wollte Ende des Jahres 2016 in Pension gehen. Für Pelz der Zeitpunkt, um über die Zukunft ihres Geschäftes nachzudenken.

"Zusperren kommt für mich nicht in Frage", sagt sie. Die Suche nach einem Mieter sei schwierig. Sollte sie keinen passenden finden, werde sie selbst weiter im Geschäft stehen. "Aber nicht mehr sieben Tage die Woche, sondern nur mehr von Freitag bis Sonntag. Dann, wenn die Touristen da sind." Denn die würden das Geschäft am Leben erhalten. Auch wenn viele von ihnen nur ins Geschäft kämen, um nach dem Weg zu fragen.

Die Salzburger würden immer seltener in die Altstadt kommen. Schuster: "Denn hier bekommen sie kaum noch etwas für den täglichen Bedarf. Stattdessen gibt es internationale Konzerne. Die Politik hat die Altstadt zum Disneyland für Touristen gemacht."

Christine Pelz hoffte auf einen Nachfolger, war aber wählerisch: "Wir wollen keinen Ramsch. In unserem Geschäft soll ein gutes Produkt verkauft werden." Die hohe Miete könne sich aber sicher nicht jeder leisten.

Schließlich sperrte sie dann aber doch Ende 2016 das Geschäft zu.

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