Haussegen und Haussprüche

Haussegen und Haussprüche sind Mittel des Volksglaubens, die das Haus vor Unglück schützen sollten.

Allgemein

In der Gedankenwelt der ländlichen Bevölkerung gab es böse Geister und Dämonen, die für unerklärliche Naturphänomene und unheilbare Krankheiten verantwortlich waren. Um diese bösen Geister und alles Unglück von Haus und Hof fernzuhalten, brachte man Inschriften und verschiedenste Schutzmittel an den Gebäuden an.

Schutzmittel

  • Ein auch noch heute bekanntes Schutzmittel ist die Beschriftung der Haustüre mit C+M+B durch die Heiligen Drei Könige. Die Buchstaben bedeuten: Christus mansonem benedicat (Christus möge das Haus segnen).
  • Auch ein Kränzchen aus Johanniskraut an der Türe soll abschreckende Wirkung zeigen. Aus diesem Grund brachte man Blechtäfelchen mit Heiligen aus Wallfahrtsorten an. (Hl. Maria, Hl. Leonhard, Hl. Wolf u. a.)
  • Unter die Schwelle der Haustür legte man etwas Geweihtes , Salz und Münzen, manchmal auch ein Ei, das am Grün-donnerstag gelegt worden war (Antlassei) und geweihte Palmkätzchen.
  • Schutz gegen Blitzschlag wurde der Hauswurz zugeschrieben. Man stellte ihn gerne in einem Topf auf das Hausdach.
  • Haussprüche sollten das Haus ebenfalls vor Unheil schützen.


Hausspruch aus Saalfelden
O, Maria, Jungfrau mein,
Laß uns ewig bei dir sein
Beschütze unser Haus und d' Rinder
Und die Ochsen und die Kinder.


Denggn Hausspruch in Weißpriach
So mancher Baum wölbt seine Krone beschützend über Hof und Feld
daß Blitz und Sturm das Gut verschone,
daß unser Haus kein Leid befällt.

Quelle

Freilichtmuseum.com Bauersleut und Zimmermänner-Pädagogisches Begleitmaterial