Phyllonorycter salictella
Phyllonorycter salictella (Lithocolletis salictella Zeller, 1846: 207-208, Taf. 1, Fig. 16) ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera (Schmetterlinge), Familie Gracillariidae (Miniermotten oder Blatt-Tütenmotten).
Diagnose
P. salictella ist nach den Imagines nicht sicher von einigen anderen Arten der Gattung mit feiner weißer, gewellter Basallinie zu unterscheiden. Auch die Minen lassen keine sichere Unterscheidung von anderen an schmalblättrigen Weiden minierenden Phyllonorycter-Arten zu. Minen an Salix purpurea oder Salix alba, die das Blatt stark zusammenziehen und keine auffallende Längsfalte besitzen, gehören aber ziemlich sicher zu P. salictella. Lediglich die Kombination aus Mine und gezüchteter Imago ist zweifelsfrei zu erkennen, ansonsten ist eine Genitaluntersuchung notwendig.
Verbreitung, Lebensraum und Phänologie[1]
P. salictella ist aus Salzburg durch mehrere Funde aus den Zonen I (Alpenvorland und Flyschzone), Ia (Stadt Salzburg) und II (Nördliche Kalkalpen) belegt und sicher noch weiter verbreitet (Zoneneinteilung nach Embacher et al. 2024). Die bisher dokumentierte Höhenverbreitung ist sehr gering und reicht nur von rund 400 bis 560 m. Lebensraum sind laubdominierte Gehölze. Die Art fliegt in Salzburg in vermutlich zwei sich überlappenden Generationen von April bis August. Raupen sind im Herbst bis in den Oktober hinein anzutreffen, die Puppe überwintert (alle Angaben nach Kurz & Kurz 2025).
Nachbarfaunen
Bei Huemer (2013) wird die Art für alle österreichischen Bundesländer verzeichnet. P. salictella kommt sowohl in allen drei Landesteilen von Oberösterreich (Klimesch 1990) als auch in allen vier Naturräumen von Bayern (Haslberger & Segerer 2016) vor.
Biologie und Gefährdung
Über die Biologie der Imagines ist aus Salzburg nichts bekannt. Die Raupen wurden in einem Fall an einer nicht näher bestimmten, schmalblättrigen Weide gefunden. Schmalblättrige Weiden sind auch nach Literaturangaben bevorzugte Nahrungspflanzen der Raupen. Eine Gefährdung der Art im Land ist nicht anzunehmen, da sowohl die Nahrungspflanzen der Raupen, als auch geeignete Lebensräume in Salzburg weit verbreitet sind (Einstufung LC nach Embacher et al. 2024).
Weiterführende Informationen
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Quellen
- Embacher, G., S. Flechtmann, P. Gros & M. A. Kurz 2024: Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematische und revidierte Liste mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes. 2., neu bearbeitete Auflage, Naturkundliche Gesellschaft, Salzburg, preprint.
- Haslberger, A. & A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
- Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
- Klimesch, J. 1990. Die Schmetterlinge Oberösterreichs, Teil 6. Microlepidoptera I. Entomologische Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz: 1–332.
- Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2025. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2025.07.07].
Einzelnachweis
- ↑ siehe Phänologie