Immer wieder verfolge ich gerne die Beiträge der Junge-Seite in den SN. Meine Gedanken zum Artikel "Kontrollverlust" von Autorin Nora Grössenberger vom 19. April 2025, der mich sehr nachdenklich stimmte. Der Vergleich, einen digitalen Sicherheitsgurt anzulegen, ist ihr sehr gut gelungen. Man könnte dafür gleichfalls die althergebrachte Redewendung "Vorbeugen ist besser als Heilen" verwenden. Welche Leserschaft erreicht sie mit ihrem Beitrag? Wohl doch am meisten die bewährten, treuen SN-Leser. Für viele Jugendliche ist das Lesen eines Zeitungstextes im Ausmaß von einer Seite nun doch etwas zu mühsam. Die Nutzung des Smartphones hingegen ist kurzweiliger und cooler. Für viele ist es schon ab dem Volksschulalter ein ständiger Begleiter. Es werden einem ja auch unter anderem tolle Dinge vorgegaukelt, das Konsumverhalten danach vergrößert sich ständig und endet im unkontrollierten Nutzungsverhalten. Die Jugend schwimmt dabei mit der Masse, das macht doch jeder, sie befinden sich im selben Flow, nicht daran teilzunehmen wäre für viele unvorstellbar. Das würde vermutlich in Ausgrenzung und Mobbing enden, und das wäre wohl nicht tragbar und nicht in Ordnung. Es gehört eine große Portion Mut und Selbstbewusstsein dazu, gegen diesen Strom zu schwimmen. Die Plattform TikTok und Co. nicht zu nützen bedeutet ja nicht digitale Vereinsamung, man schützt sich lediglich vor dieser App. Um gegen diesen Mainstream zu schwimmen, bedarf es natürlich immenser und überzeugender Aufklärungsarbeit mit den Jugendlichen. Genügend Elternteile sehen sich darin überfordert, und so bleibt es vermutlich wieder einmal an der Schule hängen, die digitale Bildung schützenswert zu vermitteln. Eine Anregung wäre vielleicht, den Beitrag "Kontrollverlust" im Unterricht aufzugreifen und zu durchleuchten. Vielleicht erreicht eine Warnung durch die jugendliche Autorin mehr Aufmerksamkeit bei der Zielgruppe, als immer nur der erhobene Zeigefinger von uns Erwachsenen. Das wäre den jungen Nutzern zu wünschen.
