Anna Fenningers Streit mit dem ÖSV

Anna Fenningers Streit mit dem ÖSV bewegte im Mai und Juni 2015 die Medien.

Der Streit

In einem am 11. Mai 2015 den Medien zugespielten E-Mail drohte der Salzburger Ski-Star Anna Fenninger im Konflikt um ihren Manager und ihre sportliche Betreuung mit sofortigem Rücktritt aus dem Österreichischen Ski-Verband (ÖSV)[1].

In diesem eigentlich vertraulichen an den ÖSV gerichteten E-Mail kritisiert Fenninger den ÖSV aufgrund seiner ablehnenden Haltung gegenüber ihrem deutschen Manager Klaus Kärcher scharf. Zitat "Ich arbeite nun seit drei Jahren mit meinem Management sehr erfolgreich zusammen, meine größten Erfolge konnte ich in dieser Zeit erzielen. (…) Vor diesem Hintergrund empfinde ich das Verlangen nach einer Trennung als hochgradig unangemessen, um nicht von Nötigung zu sprechen".

Adressiert war dieses E-Mail an ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel, Sportdirektor Hans Pum, Generalsekretär Klaus Leistner, Damen-Cheftrainer Jürgen Kriechbaum, Speedtrainer Roland Assinger, ihren Vertrauenscoach Meinhard Tatschl, Konditionstrainer Peter Meliessnig und Pressesprecher Christoph Malzer.

Weitere Auszüge aus diesem E-Mail:
"Die Unklarheiten im Hinblick auf meine sportliche Betreuung, insbesondere die Beschäftigung von Peter Meliessnig, sind für mich unerträglich. Das ist nicht die Art Unterstützung, die ich von meinem Verband erwarte, den ich in sportlicher Hinsicht nach Kräften unterstütze " ...
"Ich fordere Euch daher auf, in den nächsten drei Tagen eine klare Aussage zu machen, ob und wie Peter vom Verband für mich eingesetzt wird." ...
"Abschließend will ich klarstellen, dass ich mir eine (weitere) Beschneidung in sportlicher Hinsicht nicht gefallen lassen werde." ...
"Seit Jahren lebe ich damit, dass beim ÖSV nach sachfremden Kriterien differenziert wird, die mit sportlichen Leistungen rein gar nichts zu tun haben. Aber es war immer eine gerade noch hinreichende, wenngleich keinesfalls optimale Unterstützung gewährleistet. Auch mit der Ausübung von Druck wegen Vorgängen, die sich im nicht sportlichen Bereichen abspielen und den Verband damit rein gar nichts angehen, habe ich mich abgefunden. Womit ich mich nicht abfinden werde, ist eine Einflussnahme auf meine sportliche Förderung, weil dies letztlich in absehbarer Zeit dazu führt, dass ich hinter meinen Möglichkeiten zurückbleibe. Da ich nicht dafür gemacht bin, halbherzige Dinge zu tun – schon gar nicht im Skisport – werde ich in diesem Fall zu drastischen Maßnahmen greifen."

Fenninger stellte dann aber klar, dass diese Nachricht nicht für die Öffentlichkeit bestimmt war, und ihr Anwalt erstattete Anzeige gegen Unbekannt. Noch konnte nicht geklärt werden, wer dieses E-Mail an die Medien weitergeleitet hatte. Sie ließ die Öffentlichkeit auch wissen, dass sie durch und durch Österreicherin sei und niemals für eine andere Nation starten würde[2].

Fragen zum Geschäftsmodell des ÖSV

Hauptartikel: Der Österreichische Skiverband und seine Finanzierung

Im Hintergrund dieses Streits geht es natürlich auch um Geld. Fenninger weiß, dass sie ihre kurze Zeit als Top-Sportlerin finanziell bestmöglich vermarkten muss. Das weiß auch der ÖSV. Und deshalb will er wohl auch Fenninger halten. Zwar bestreitet Schröcksnadel, dass der ÖSV viel Steuergelder bekomme und sich aus Sponsorengelder finanziere. Doch die tatsächliche Situation dürfte anders sein (siehe Link zu Hauptartikel).

Die Läuterung

An ihrem Geburtstag, den 18. Juni 2015, begrub sie überraschend das "Kriegsbeil" und am 27. Juni 2015 in Seefeld in Tirol vom Österreichischen Ski-Verband mit dem "Großen Goldenen Sportehrenzeichen" ausgezeichnet. Diese eigentlich nicht zu erwartende Kehrtwendung kosteten dem Skistar nach Meldungen in den Medien jedoch einiges an Sympathie unter ihren Fans[3]. Medienberichten nach verzichtete sie auf ihren bisherige Erfolgstrainer.

Fußnoten und Quellen

  1. Quelle SALZBURG24, online, 11. und 12. Mai 2015
  2. Quellen Die Presse, Quelle 1 und die Presse, Quelle 2
  3. "Salzburger Nachrichten", 27. Juni 2015 online