Jean Ziegler

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Jean Ziegler, Audimax Universität Wien, 24. November 2009

Jean Ziegler (* 19. April 1934 als Hans Ziegler in Thun, heimatberechtigt in Bern und Genf) ist ein Schweizer Soziologe, Politiker und Sachbuch- und Romanautor.

Kurzbiografie

Er gilt als einer der bekanntesten Globalisierungskritiker. Von 1967 bis zu seiner Abwahl 1983 und erneut von 1987 bis 1999 war er Genfer Abgeordneter im Nationalrat für die Sozialdemokratische Partei.

Von 2000 bis 2008 war er UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung – zuerst im Auftrag der Menschenrechtskommission, dann des Menschenrechtsrats – sowie Mitglied der UN-Task Force für humanitäre Hilfe im Irak. 2008 bis 2012 gehörte Ziegler dem Beratenden Ausschuss des Menschenrechtsrats der UN an, im September 2013 wurde er erneut in dieses Gremium gewählt. Er ist außerdem im Beirat der Bürger- und Menschenrechtsorganisation Business Crime Control.

Salzburgbezug

Blom hätte 2011 die Eröffnungsrede bei den Salzburger Festspielen halten sollen. Die damalige Salzburger Landeshauptfrau Gabi Burgstaller (SPÖ) hatte ihn dazu eingeladen und wollte, dass der Globalisierungskritiker Jean Ziegler die Rede bei der Festspieleröffnung im Sommer hält. Der Schweizer pflegt aber großen Groll gegen internationale Konzernchefs, Großbanker und verantwortungslose Superreiche. Er gibt ihnen die Schuld an der Ungerechtigkeit und dem Hunger in der Welt. Da unter den Sponsoren Nestlé und die Credit Suisse waren, hätten deren Vertreter in der Felsenreitschule nun im Smoking Ziegler gegenübersitzen und anhören müssen, was er sagt.

Doch dann hatte die Landeshauptfrau Jean Ziegler plötzlich wieder ausgeladen. Sie begründet dies mit dem Schutz vor Gadhafi-Diskussionen. Ziegler solle eine gewisse Nähe zum libyschen Machthaber Muammar al-Gadhafi haben, wurde erzählt. Eine Organisation, die mit Ziegler in Verbindung stünde, hätte die Verleihung des dubioses Menschenrechtspreises durch Gadhafi organisiert. Dieser wäre aber in der Vergangenheit auch schon einem Holocaustleugner verliehen worden, wurde ebenfalls kolportiert. Es hieß, Ziegler gehöre zu den Preisträgern, was dieser stets zurückgewiesen hat. Er erneuerte auch nach seiner Ausladung als Festspielredner seine Aussage, dass er den Preis nie angenommen habe und hätte und der libysche Despot ein Fall für den Psychiater sei.

Es tauchte also die Fragen auf, warum der Schweizer ausgeladen wurde und ob etwa die Sponsoren Druck gemacht hätten? Dies wiederum dementierte die Salzburger Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler vehement. Der Schweizer hingegen meinte, dass seine Gegner aus dem Sponsorenkreis dahinter stünden, denn "Diese Zürcher Geldsäcke wollten nicht gezwungen werden, mir bei den Festspielen zuzuhören."

Elfriede Jelinek und Peter Turrini hatten sich mit dem Ausgeladenen solidarisiert.

Salzburger Ehrungen

Weiterführend

Für Informationen zu Jean Ziegler, die über den Bezug zu Salzburg hinausgehen, siehe zum Beispiel den Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum selben Thema

Quellen

  • Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Jean Ziegler"
  • www.zeit.de "Die Salzburger Festspiele laden ihren Eröffnungsredner wieder aus.", 7. April 2011, abgefragt am 15. August 2018

Weblink

  • diepresse.com, Auszüge aus der nicht gehaltenen Festspielrede 2011