Salzburger Wohnungs- und Arbeitsbeschaffungs-Cooperative

Der Verein WABE Salzburger Wohnungs- und Arbeitsbeschaffungs-Cooperative gemeinnützige Ges.m.b.H. (Wabe) hat 1982 mit der Wiedereingliederung von Haftentlassenen in den Arbeitsmarkt begonnen. Die Dienstleistungen betreffen Übersiedlungen, Transporte oder Wohnungsräumungen. In der Kirchenstraße in der Stadt Salzburg gibt es einen 3 000 Quadratmeter großen Dauerflohmarkt.

Mai 2024: Verein Wabe meldet Konkurs an

Über den Verein Wabe Salzburger Wohnungs- und Arbeitsbeschaffungs-Cooperative wurde am Freitag, 17. Mai 2024, am Landesgericht Salzburg der Konkurs eröffnet. Die 21 Dienstnehmer der gemeinnützigen GmbH sollen am Mittwoch, 23. Mai, in einer Betriebsversammlung informiert werden. Die Passiva belaufen sich auf 300.000 Euro.

Geschäftsführer seit dem ersten Tag ist Gerhard Grossmann. Er schilderte den "Salzburger Nachrichten" den Sachverhalt: "Wir sind nicht zahlungsunfähig, wir sind überschuldet. Das Finanzamt war nach 35 Jahren gemeinnütziger Arbeit der Meinung, dass wir gar nicht gemeinnützig sind, und hat begonnen, uns die Umsatzsteuer vorzuschreiben." Die Wabe habe beim Bundesfinanzgericht Einspruch eingelegt: "Das war vor sechs Jahren. Bis jetzt hat es keine Entscheidung gegeben." Mittlerweile habe die drohende Finanzamtsschuld eine Größenordnung erreicht, mit der man nicht mehr ruhig schlafen könne. Daher habe man selbst das Insolvenzverfahren eingeleitet.

Gemeinnützige Betriebe sind von der Umsatzsteuer befreit. "Wir haben sie daher bei unseren Kunden nicht eingehoben, weil wir der Meinung sind, dass wir gemeinnützig sind. Wenn wir es nicht sind, dann ist es niemand", betont Grossmann. Bei der Wabe erhalte jeder eine Chance - auch Alkohol- oder Suchtkranke. "Wir nehmen jeden", sagt Grossmann.

Zuletzt hätte die Wabe GmbH laut Finanzamt sogar die vom Land ausbezahlte Förderung versteuern sollen, schildert Grossmann: "Vor 42 Jahren waren alle froh, dass es uns gibt. Jetzt sind wir auf einmal ein ,marktschädlicher Betrieb'."

Quellen