Hundestaffel beim Rochushof 1939
Nach dem Anschluss 1939 gab es eine Hundestaffel beim Rochushof in Salzburg-Maxglan.
Über die Hundestaffel
Im November 1939 waren 95 künftige Meldehunde, Schutz- und Sanitätshunde, durchwegs Schäfer, in der Hundestaffel in den Holz-Unterkünften, die beim Rochushof in einer Bodenmulde. Im Endausbau sollte den die Unterkünfte Platz für 200 Tiere haben. Die langen Holzbaracken waren geräumig abgeteilt. Ein weitmaschiges Drahtgitter schloss sie nach vorne ab, die drei anderen Wände waren Holz. Die vordere Hälfte des Zwingers, der Auslauf, hatte Sandboden, dahinter, auf erhöhtem Holzboden, stand die mit Stroh gefüllte Hakenhütte, so genannt, weil sie einen rechten Winkel bildet, so dass sich der Hund, wenn es kalt und windig ist, "ums Eck" wie in eine Höhle zurückziehen konnte. In seinem Zwinger war das Tier nicht angekettet. Wenn ihm kalt war, konnte es auf dem Kiesboden Bewegung machen.
Auf einer Tafel stand die Stammrollen-Nummer, jeder Hund hatte seine Stammpapiere, seinen "Wehrpass" sozusagen —, dann die Abkürzung MH, SchH oder SH, was Meldehund, Schutzhund oder Sanitätshund bedeutet; in der Mitte stand der Name des vierbeinigen Bewohners und darunter noch die Gerätenummer. Alles, was zum betreffenden Tier gehörte, vom Zwinger bis zum Halsband und Stammpapier, trug dieselbe Zahl.
Das Futter bestand teils aus Fleisch, teils aus Gemüse, Polenta, auch etwas Reis und Möhren. Frisches Fleisch, Pferdefleisch natürlich, gab es zweimal in der Woche, und öfter noch für jene Hunde, die stärker werden sollten. Im Tag fraß ein gesunder Hund ein gutes Kilo; gefüttert wurde aber nur mittags und abends, am Morgen nicht. Hauptmahlzeit war abends. Dazu pro Tag ein Liter Wasser. Hundekuchen war gar nicht beliebt, er wurde deshalb mit dem übrigen Futter vermengt.
Quelle
- ANNO, "Salzburger Volksblatt" vom 8. November 1939, Seite 3, ein Beitrag von Dr. Ernst Ziegeleder