Maxglan

Aus Salzburgwiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Begriffsklärung
Dieser Artikel behandelt den heutigen Salzburger Stadtteil Maxglan. Über die ehemalige Flachgauer Gemeinde Maxglan informiert der Artikel Maxglan (Gemeinde).
Der Salzburger Stadtteil Maxglan.
Maxglaner Hauptstraße am frühen Abend.
Radlstein
Mülln, dahinter Maxglan mit dem Flughafen Salzburg.

Maxglan ist ein Stadtteil im Westen der Stadt Salzburg.

Einleitung

In Maxglan zählt 16 440 Bewohner[1] (6 270 lt. Zählsprengel[2]). Maxglan ist damit der zweitgrößte Stadtteil Salzburgs nach Lehen. Im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert war die Gemeinde Maxglan in der Bevölkerungszahl die nach der Landeshauptstadt zweitgrößte eigenständige Gemeinde des Landes Salzburg.

Geschichte

Funde im Raum der Gemeinde Maxglan sind aus der Steinzeit, der Bronzezeit und der Hallstattzeit gefunden worden. Aus römischer Zeit sind Grabfunde bekannt. Im Frühmittelalter hieß der Ort nach dem Glanbach. Der Name Glan war damals auch Bezeichnung für eine Ortschaft und nicht nur für den dortigen Bachlauf.

Die Jahre 1262 und 1263 waren für Salzburg und das Dorf Maxglan Jahre voll schweren Leides als der Herzog von Niederbayern gegen die Stadt zog und den rechtsseitigen Teil in Brand steckte. Verschärft wurde die Lage noch durch Teuerung und Hungersnot als Folge des bereits 1257 über Salzburg verhängten Interdikt. In diese Zeit fällt auch die Gründung des Mühlenbetriebes, bewerkstelligt durch die Verlängerung des Mühlgrabens (Almkanal) bis an die Berchtesgadener Grenze und die Einleitung der Albe (Königsseeache) in diesen Lauf. Bald darauf wurden der städtische Kanal mit dem Müllerkanal verbunden, der früher die Moorwässer des Hochmoores sammelte. Daran schloss sich vermutlich auch die Ableitung des Maxglaner Mühlbaches von der Glan an, denn seit 1332 stehen die Mühle am Angerl (Walchermühle), die Rableinsmühle (Andeßnersäge), sowie die Aichhammer- und Teisinger-Mühle (Gessele-Fabrik und Hoffmannsstampf in Lehen) in Betrieb.[3]

Wohl seit dem 15. Jahrhundert hieß der Ort nach dem Kirchenpatron auch St. Maximilian. Der Name St. Maximilian (auch Maximilian an der Glan) wurde später auf "Maxlan" (auch "Maxlon") verkürzt und um 1800 zu Maxglan. Der Ort war dank seiner fruchtbaren Ackerböden lange ein recht wohlhabendes Bauerndorf. Hier lebten aber auch Wäscher und Handwerker.

Mit dem Gesetz über die Erweiterung des Gebietes der Landeshauptstadt Salzburg und einige damit zusammenhängende Änderungen des Gebietes ihrer Umgebungsgemeinden beschloss der Salzburger Landtag die Erweiterung des Gebietes der Landeshauptstadt Salzburg und die Eingemeindung der bisher eigenständigen Flachgauer Gemeinde Maxglan zur Stadt Salzburg zum 1. Juli 1935.[4]

Bis zu diesem Jahr befand sich das Gemeindeamt Maxglan in einem Haus an der Sebastian-Stöllner-Straße.

Hauptartikel Maxglan (Gemeinde)

Maxglan und seine Teile

Alt-Maxglan und das alte Kirchenviertel

Maxglan war im frühen Mittelalter ein Bauerndorf, das sich um die Kirche St. Maximilian herum entwickelte. Ein hier gefundener und in der Südwand eingebauter Radlstein, Teil eines verloren gegangenen antik-römischen Reliefs, belegt die alte Geschichte. In nächster Umgebung fanden sich aber auch bronzezeitliche und eisenzeitliche Funde.

Die Stadtpfarrkirche St. Maximilian

Hauptartikel Stadtpfarrkirche St. Maximilian

Urkundlich ist die Kirche erstmals 1323 erwähnt, der Pfarre zuerst eine Filiale der Dompfarre war. 15161519 entstand dann der erste größere Kirchenbau unter Fürsterzbischof Leonhard von Keutschach. In der Barockzeit wurde die Kirche mehrfach umgestaltet. Seit 1906 ist die Kirche Pfarrkirche. Die Uneinigkeit, ob Neumaxglan eine eigene Kirche erhalten oder die alte Kirche erweitert werden sollte, verhinderte durch etliche Jahrzehnte eine bauliche Erweiterung. 19521956 konnte der heutige Zubau vorgenommen werden.

Die Pfarre Maxglan kam am 9. Juni 1835 in die Verwaltung der Benediktinerabtei Michaelbeuern. Am 29. Juni 2008 wurde in Maxglan ein Dankgottesdienst für die bevorstehende Übergabe der Pfarre Maxglan an die Erzdiözese Salzburg gefeiert. Stadtpfarrer ist Dr.Josef Pletzer.

Der Maxglaner Friedhof

Hauptartikel Stadtfriedhof Maxglan
Maxglaner Friedhof mit Kirche
Mahnmal für die ungenannten Opfer und Verfolgten des 20. Jahrhunderts

Der Friedhof stammt in seinen Ursprüngen vermutlich aus dem 14. Jahrhundert und wurde 1519 gemeinsam mit der damals neu erbauten Kirche geweiht. 1883 und 1901 erfolgten Vergrößerungen des zuvor kleinen Dorffriedhofes. Beim Neubau der Kirche mussten etliche Gräber umgebettet werden. 1958 wurde anstelle des im Zweiten Weltkrieg durch Fliegerbomben zerstörten Karlbauerngutes das Kriegerdenkmal errichtet. Damals war der Friedhof wieder zu klein geworden. 1969 erfolgte eine Vergrößerung. Die letzte Friedhofserweiterung fand nach 1990 statt.

Im Jahr 2008 wurde im neuen Teil das Mahnmal für die ungenannten Opfer und Verfolgten des 20. Jahrhunderts mit einem Gesamtgewicht von 16 Tonnen aufgestellt.

Teile des Kirchenviertels an einem frühen Novemberabend
Blick auf die Maxglaner Pfarrkirche

Burgfried

Hauptartikel Burgfried

Der Burgfried war möglicherweise ein befestigter Zufluchtsort von Maxglan und gehört möglicherweise zum ältesten Siedlungskern von Maxglan. "Burgfried" (burcfride) hieß der Schutzbereich eines Fürstenhofes, einer Stadt oder eines Marktes.

Gasthof Ganshof

Die Chronik des Gasthofs Ganshof reicht bis 1815 zurück. Lange Zeit bot das Gasthaus seinen Gästen auch eine Badeanstalt mit 275 qm Wasserfläche und 40 Badekabinen. Das Wasser für das "Badl" stammte aus dem Almkanal.

Neumaxglan

Neumaxglan ist ein Stadtteil, der wesentlich noch in der ehemaligen Gemeinde Maxglan zu Zeiten der Monarchie zwischen 1860 und 1914 entstand. Er liegt zwischen dem Maxglaner Mühlbach und dem Müllner Arm des Almkanales. Hier stehen die Sonderschule und die Hauptschule von Maxglan. Auch die Stieglbrauerei siedelte sich hier 1863 an. Das erste Gebäude fiel jedoch einem großen Brand 1875 zum Opfer. Vor 1850 bestand hier neben dem am Glanbach gelegenen Rochusmeierhof nur ein Bauerngehöft, das Zillnergut. Der Zeit gemäß wurde diese Verbauung plangemäß und rasterartig als weitgehend dreigeschossiger Einzelhausbau vorgenommen. Durch den Aufschwung Neumaxglans stieg die Maxglaner Bevölkerungszahl rasch an. Das aufstrebende Neumaxglan und das behäbige Altmaxglan waren lange gegensätzlich.

Aiglhof bzw. Aiglhofsiedlung

Die Aiglhofsiedlung in Neumaxglan entstand am Rand zum Stadtteil Mülln auf den wesentlich zu Maxglan gehörigen Aiglhof-Feldern. Die Siedlung wurde größtenteils während und nach dem Zweiten Weltkrieg erbaut und wird heute von der Bevölkerung zusammen mit den angrenzenden, dicht verbauten Gebieten von Mülln und Lehen vielfach bereits als eigener kleiner Stadtteil wahrgenommen.

Maxglan-Riedenburg

Der südöstliche Teil von Maxglan wird "Maxglan-Riedenburg" genannt. Er bildet dabei das Bindeglied zum Stadtteil Riedenburg. Das Gebiet wurde wesentlich nach dem Zweiten Weltkrieg verbaut. Zuvor gab es hier einzeln stehende Gehöfte entlang der Kendlerstraße und einige Wohnbauten entlang der Stichstraßen Höglstraße-Krailnstraße und Hagmüllerstraße-Waldstraße. Der heutige Siedlungsraum zwischen Kendlerstraße und Glanbach wurde erst infolge der Begradigung und Kanalisierung des Glanbachs bebaubar. Die Stadtpfarrkirche zum hl. Paulus befindet sich bereits im Stadtteil Riedenburg.

Der Rochushof und die Stieglbrauerei

Rochushof in Maxglan
Hauptartikel Rochushof und Seuchenspital St. Rochus

Der Name des landwirtschaftlichen Betriebes der Stieglbrauerei, des Rochushofs, erinnert an den Pestpatron, den heiligen Rochus, und das dortige Pesthaus (Lazareth zum heiligen Rochus) samt Pestfriedhof, das Fürsterzbischof Paris Lodron 1636 hier errichten ließ.

Glanhofen

Hauptartikel Glanhofen

Glanhofen war bis 1935 eine bäuerliche Ortschaft. Glanhofen besaß eine zentrale kleine Gehöftgruppe, die an der alten Hauptverkehrsader in den Pinzgau (über das heute sogenannte Kleine Deutsche Eck gelegen war. Heute liegt dieser Raum zwischen dem Kerngebiet des Stadtteiles Maxglan im Norden und dem Salzburger Flughafen im Süden. Historisch lag hier eine kleine Gruppe von Bauerngütern, die im frühen Mittelalter im Eigentum von St. Peter waren. Heute liegt der alte Siedlungskern mit seinen kleinen Wohnbauten unmittelbar am Rand der Piste des Salzburger Flughafens und unmittelbar an der stark befahrenen Innsbrucker Bundesstraße, wobei an den umgebenden schmalen Wiesenrest größtenteils Gewerbegebiete angrenzen.

Katastralgemeinde Maxglan

Während als Nordgrenze des Stadtteils Maxglan die Trasse der Bahnlinie Salzburg-München gilt, reicht die Katastralgemeinde Maxglan, wie bereits bis 1935 die damals noch selbstständige Gemeinde Maxglan, über die Ignaz-Harrer-Straße und schließt somit die Christian-Doppler-Klinik und die Kapellenwegsiedlung ein; andererseits greift Lehen (genauer die Abteilung "Lehen" der Katastralgemeinde Salzburg) östlich der Siedlung Burgfried nach Süden aus und stößt an die Innsbrucker Bundesstraße.

Innerhalb des Stadtteiles Riedenburg schließt die Katastralgemeinde Maxglan insbesondere die Schliesselbergersiedlung, die Lanserhofsiedlung und die Rosittensiedlung mit ein.

Bauwerke

Hauptartikel Denkmalgeschützte Objekte im Salzburger Stadtteil Maxglan
Hauptartikel Kapellen und Kirchen im Salzburger Stadtteil Maxglan
Hauptartikel Kleindenkmäler und Kunstwerke im Salzburger Stadtteil Maxglan

Brücken

Maxglaner Kreuzung bei der Nepomukbrücke

Gebäude

Zentrale der Georg Pappas Automobil AG
Salzburger Druckzentrum in der Karolingerstraße

Kirchen, Kapellen, Bildstöcke

Denkmäler

Natur

Gewässer

Vereine

Bilder

 Maxglan – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki

Weblinks

Quellen

Einzelnachweis

Salzburger Stadtteile und Landschaftsräume in der Stadt Salzburg