Lungauer Bänderzaun
Der Lungauer Bänderzaun war früher im Lungau weit verbreitet und ist auch heute noch vielerorts zu sehen. So auch in einem Schaugarten der Landwirtschaftliche Fachschule Tamsweg oder beim Hochofenanlage in Kendlbruck in Ramingstein.
Beschreibung
Ein wesentlicher Bestandteil des Bänderzauns sind die Zaunbänder. Diese werden aus etwa daumendicken Ästen kleiner bis mittelgroßen Fichten hergestellt. Sie werden im Februar im grünen, saftlosen Zustand von den Bäumen gehackt, wobei zur Schonung des Baumes nur zwei von fünf Trieben verwendet werden durften. Da es in manchen Wäldern verboten war, geschah das nicht selten auch heimlich während der Nacht.
Nach dem Hacken wurden die Äste in Wasser gelegt, damit sie biegsamer und so leichter zu verarbeiten waren. Nach einigen Tagen erfolgte die Hauptarbeit, das "Baan", also bähen, wobei die Äste über ein Feuer gehalten und zu Ringen mit ca. 20 cm Durchmesser geflochten wurden, was eine anstrengende und mit viel Schmutz verbundene Arbeit war. Auch in einem Backofen funktionierte das "Baan" sehr gut.
Mit den so hergestellten Ringen wurden die in den Boden geschlagenen Zaunstecken zusammengehalten. Hierbei wurden bis zu acht Ringe je Laufmeter Zaun benötigt.
Quelle
- Bericht von Johann Angermann, Ramingstein