Phyllocnistis valentinensis

Phyllocnistis valentinensis Hering: 1936: 375 ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera (Schmetterlinge), Familie Gracillariidae (Miniermotten oder Blatt-Tütenmotten).

Diagnose

P. valentinensis ist habituell nicht mit Sicherheit von anderen an Weiden minierenden Phyllocnistis-Arten zu unterscheiden, ist durch DNA-Barcoding aber eindeutig zu erkennen. Eindeutig scheinen auch die Minen zu sein, die auffallend gelblichgrünlich sind, auf der Blattunterseite verlaufen und keine deutliche Kotlinie erkennen lassen.

Verbreitung, Lebensraum und Phänologie[1]

Die westmediterran verbreitete Art wurde erst in den letzten drei Jahrzehnten auch in Mitteleuropa nachgewiesen. Der erste Minenfund in Salzburg erfolgte 2019 in der Stadt Salzburg im Stadtteil Gnigl am Alterbach (Zone Ia nach Embacher et al. 2024) in einer Höhe von 425 bis 435 m. Lebensraum sind den Bach begleitende Weidengehölze aus verschiedenen Weidenarten. Über die Phänologie der Art in Salzburg ist keine Aussage möglich, da bisher nur Minenfunde vorliegen, die aus dem Oktober stammen (Kurz & Kurz 2025).

Nachbarfaunen

Bei Huemer (2013) wird P. valentinensis nur für Niederösterreich genannt. Die Art fehlt auch bei Klimesch (1990) für Oberösterreich sowie bei Haslberger & Segerer (2016) für Bayern.

Biologie und Gefährdung

Über die Biologie der Imagines und der ersten Stände liegen aus Salzburg zurzeit keine Informationen vor. Die Minenfunde stammen jedenfalls von Salix alba sowie Salix alba x fragilis. Eine Beurteilung einer eventuellen Gefährdung im Land ist mangels Daten ebenfalls nicht möglich (Einstufung DD nach Embacher et al. 2024).

Weiterführende Informationen

Über das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora
Das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora möchte eine Übersicht über alle Pflanzen-, Pilz- und Tierarten des Landes Salzburg erstellen. Wer eine Art beschreiben will, kann sich die hier hinterlegte Formatvorlage kopieren und für einen neuen Artikel verwenden. Im Abschnitt "Material und Methoden" wird erklärt, wann deutsche und wann lateinische Namen als Artikelnamen verwendet werden sollen.


Weitere Bilder

  Phyllocnistis valentinensis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Quellen

  • Embacher, G., S. Flechtmann, P. Gros & M. A. Kurz 2024: Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematische und revidierte Liste mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes. 2., neu bearbeitete Auflage, Naturkundliche Gesellschaft, Salzburg, preprint.
  • Haslberger, A. & A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
  • Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
  • Klimesch, J. 1990. Die Schmetterlinge Oberösterreichs, Teil 6. Microlepidoptera I. Entomologische Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz: 1–332.
  • Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2025. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2025.09.23].

Einzelnachweis