Psyche crassiorella
Psyche crassiorella Bruand, 1850: 29 ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera (Schmetterlinge), Familie Psychidae (Sackträger).
Diagnose
P. crassiorella ist durchschnittlich etwas größer und kräftiger als Psyche casta. Die Hinterflügel der Männchen sind etwas heller als die Vorderflügel (bei P. casta gleichfarbig). Bei den Weibchen und den Raupen ist der Kopf etwas heller als bei P. casta. Der Sack ist meist größer und mit dickeren Stängeln belegt.
Verbreitung, Lebensraum und Phänologie[1]
P. crassiorella ist in Salzburg weit verbreitet und aus allen Landesteilen mit Ausnahme der Schieferalpen bereits nachgewiesen worden (Embacher et al. 2024), allerdings tritt sie meist nur lokal an wärmebegünstigten Stellen auf. Aus diesem Grund erstreckt sich die bekannte Höhenverbreitung im Land auch nur von 400 bis 1300 m (Kurz & Kurz 2024), Funde in den Kalk- und Zentralalpen beschränken sich daher meist auf Tallagen. Lebensraum der Art sind trockenwarme Waldränder und Hochstaudenfluren, sowie Felsabbrüche, besonders über basischem Gestein.
Die Imagines erscheinen von Mai bis Anfang Juli in einer Generation pro Jahr, die ab Anfang Juli aus den Eiern schlüpfenden Raupen überwintern und verpuppen sich im darauffolgenden Frühjahr (Mai bis Mitte Juni).
Nachbarfaunen
Nach Huemer (2013) ist P. crassiorella aus allen österreichischen Bundesländern bekannt. Die Art kommt auch in allen Landesteilen von Oberösterreich (Kusdas & Reichl 1974), sowie von Bayern (Haslberger & Segerer 2016) vor.
Biologie und Gefährdung
Über die Lebensweise der Imagines in der Natur ist in Salzburg nichts bekannt. Die Weibchen klammern sich nach dem Schlüpfen außen am Sack an, strecken ihr Abdomen in die Höhe und erwarten so die Männchen. Kurz nach der Begattung beginnen sie mit der Eiablage in den Sack und sterben noch am selben Tag.
Die Raupen leben anfangs vermutlich an Moosen oder Flechten, später fressen sie höchstwahrscheinlich auch an Kräutern und Hochstauden. Unter Zuchtbedingungen sind sie jedenfalls leicht mit Brombeerblättern zu ernähren, wobei sie besonders bereits welke, aber noch nicht ganz trockene Blätter bevorzugen. Zur Verpuppung werden die Säcke in bis zu 2 m Höhe an Baumstämmen oder Felsabbrüchen angesponnen.
Trotz der etwas höheren Ansprüche an das Kleinklima kann P. crassiorella zur Zeit in Salzburg als nicht gefährdet betrachtet werden, da sie besonders im Bereich der Kalkalpen ausreichend Lebensräume vorfindet (Einstufung LC nach Embacher et al. 2024).
Weiterführende Informationen
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Quellen
- Embacher, G., S. Flechtmann, P. Gros & M. A. Kurz 2024: Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematische und revidierte Liste mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes. 2., neu bearbeitete Auflage, Naturkundliche Gesellschaft, Salzburg, preprint.
- Haslberger, A. & A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
- Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
- Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2024. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2024.12.30].
- Kusdas, K. & E. R. Reichl 1974. Die Schmetterlinge Oberösterreichs. Teil 2. Schwärmer und Spinner. Entomologische Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz: 1-263.
Einzelnachweis
- ↑ siehe Phänologie