Bevölkerungsentwicklung 2014

Dieser Artikel berichtet von der Bevölkerungsentwicklung 2014.

Höchstes Wanderungsplus im Land Salzburg seit 1992

3 058 mehr Zu- als Abwanderungen und 1 129 mehr Geburten als Sterbefälle lassen Salzburgs Bevölkerung so stark wachsen wie seit 20 Jahren nicht mehr. Der Wanderungssaldo des Jahres 2014 von plus 3 058 Personen ergab sich aus 16 645 Zu- und 13 587 Abwanderungen. Einen höheren Saldo gab es zuletzt 1992. Im am 22. Dezember 2015 erschienenen Bevölkerungsbericht der Landesstatistik[1] unter der Leitung von Gernot Filipp sind diese und viele weitere Auswertungen der demografischen Strukturen und Prozesse im Land Salzburg nachzulesen.

Durch Wanderungen mit dem Ausland konnte sogar ein positiver Saldo von 3 548 Personen verbucht werden. Dieser musste die 490 mehr Weg- als Zuzüge in andere Bundesländer ausgleichen. Damit wuchs das Land Salzburg im Jahr 2014 zu rund einem Viertel durch die Geburtenbilanz und zu rund drei Viertel durch Wanderungen.

Geburten

2014: Geburtenzahlen seit fünf Jahren wieder steigend

5 445 Geborene und 4 316 Verstorbene ergaben im Jahr 2014 eine Geburtenbilanz von plus 1 129, der höchsten seit 2008. Die Zahl der Geburten wurde zuletzt 1999 übertroffen. Der langfristige Trend zeigt jedoch weiterhin nach unten, da die Zahl der Sterbefälle in den nächsten Jahren zunehmen wird. Voraussichtlich ab dem Jahr 2032 werden mehr Salzburgerinnen und Salzburger sterben als geboren werden.

Gegenüber 2013 wurden um 260 mehr Säuglinge geboren. Im Vergleich zu 2009, mit 4 866 Neugeborenen das Jahr mit den wenigsten Geburten seit Ende des Zweiten Weltkriegs, gab es damit ein Plus von 579.

Dass 1 308 der Babys eine ausländische Mutter haben, womit ein Höchstwert seit Beginn der detaillierten Aufzeichnungen 1961 erreicht wurde, ist angesichts der stetig wachsenden ausländischen Bevölkerung nicht außergewöhnlich. Doch auch die 4 137 Säuglinge inländischer Mütter bedeuten den höchsten Wert seit neun Jahren, obwohl die Zahl der inländischen Frauen zwischen 15 und 50 Jahren seit einem Jahrzehnt kontinuierlich zurückgeht.

Auffällig ist weiters, dass das mit Abstand größte Geburtenplus gegenüber den vergangenen Jahren bei den 30- bis unter 35-jährigen Müttern besteht, während bei den ganz jungen (unter 25) und älteren Müttern (40 und älter) sogar weniger Kinder als im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre geboren wurden. Apropos Alter: Die beiden jüngsten Mütter waren im Vorjahr erst 14 Jahre alt, die älteste dagegen bereits 55.

Ob dieser Rekordwert ein statistischer Ausreißer war oder ob diese Steigerung der Geburtenzahlen nachhaltig ist, wird sich an den ersten Zahlen zu den Geburten des Jahres 2015 in den nächsten Monaten weisen.

1 225 Babys kamen 2014 per Kaiserschnitt auf die Welt. Das ist zwar in absoluten Zahlen ebenfalls ein Allzeithöchstwert, relativ zu allen Geburten gesehen war es mit 22,5 Prozent jedoch der niedrigste Wert der vergangenen fünf Jahre.

In den vergangenen 50 Jahren nahezu unverändert blieben das mittlere Geburtsgewicht von 3 300 Gramm und die mittlere Geburtsgröße von 51 Zentimeter[2].

Lebenserwartung

Lebenserwartung in den vergangenen 140 Jahren mehr als verdoppelt

Die Lebenserwartung betrug in Salzburg im Jahr 2014 84,7 Jahre bei den Frauen und 79,8 Jahre bei den Männern. Um 1870 herum geborene Österreicherinnen konnten dagegen nur mit 36,2 Jahren, Österreicher mit 32,7 Jahren rechnen. Die Säuglingssterblichkeit hatte damals großen Einfluss auf die Berechnung. Überlebte man das erste Jahr, stieg die Lebenserwartung auf 47,2 (Frauen) beziehungsweise 45,4 Jahre (Männer) an.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs häufigste Todesursachen

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie bösartige Neubildungen waren in den vergangenen Jahren für etwa zwei Drittel aller Sterbefälle im Land Salzburg verantwortlich. Unter letzteren führten vor allem Bronchien- und Lungenkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs sowie Prostata- beziehungsweise Brustdrüsenkrebs zum Tod.

Jugendanteil sinkt, Seniorenanteil steigt

Anfang 2015 betrug der Jugendanteil 20,4 Prozent, der Anteil der Seniorinnen und Senioren 17,9 Prozent. Das Durchschnittsalter betrug 42 Jahre. In den 1960er-Jahren gab es noch mehr als drei Mal so viele unter 20-Jährige wie 65-Jährige und Ältere. Gründe für diesen auch für die zukünftigen Jahrzehnte prognostizierten Trend sind die sinkenden Geburtenzahlen, die steigende Lebenserwartung und das Vorrücken geburtenstarker Jahrgänge in höhere Altersgruppen. Voraussichtlich 2020 wird es gleich viele Seniorinnen und Senioren wie Kinder und Jugendliche geben.

Hälfte der Ausländer stammt aus EU-Raum

77 865 der 538 575 Salzburgerinnen und Salzburger besaßen per 1. Jänner 2015 keine österreichische Staatsbürgerschaft. Damit betrug der Anteil der Ausländerinnen und Ausländer 14,5 Prozent. Mit 49,7 Prozent kam fast die Hälfte aller Ausländerinnen und Ausländer aus einem anderen EU-Mitgliedsstaat, davon die meisten aus Deutschland. 35,6 Prozent stammten aus einem Nachfolgestaat des ehemaligen Jugoslawien (ohne die EU-Mitgliedsstaaten Kroatien und Slowenien: 27,6 Prozent) und 8,3 Prozent aus der Türkei.

Seit einer großen Einbürgerungswelle Anfang des Jahrhunderts ging die Zahl der Einbürgerungen immer weiter zurück. 451 im Land Salzburg wohnhaften, ausländischen Personen wurde 2014 die österreichische Staatsbürgerschaft verliehen. Fast ein Drittel aller Eingebürgerten stammte aus Bosnien und Herzegowina.

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Quelle

Einzelnachweise

Übersicht über die Beiträge zum Thema Bevölkerung in Stadt und Land Salzburg