Die Schuldigkeit des ersten und führnemsten Gebottes

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"Die Schuldigkeit des ersten und führnemsten Gebottes", KV 35, ist ein Singspiel von Wolfgang Amadé Mozart.

Über das Singspiel

Ignatz Anton von Weiser war der Textdichter von Mozarts geistlichem Singspiel "Die Schuldigkeit des ersten und führnemsten Gebottes" KV 35, das am Donnerstag, dem 12. März 1767 um 19:00 Uhr im Rittersaal der fürsterzbischöflichen Residenz in der Stadt Salzburg zur Uraufführung gelangte.

Das Werk entstand im Auftrag des Salzburger Fürsterzbischofs Sigismund von Schrattenbach, der sich von den Fähigkeiten des damals elfjährigen, als Wunderkind gepriesenen Knaben überzeugen wollte. Mozart bot seinem Auftraggeber eine Partitur mit sieben Arien und einem Terzett, deren Instrumentation bereits sein Genie erkennen ließ. Der junge Mozart vertonte allerdings nur den ersten Teil von Weisers Libretto, die Kompositionen des zweiten und dritten Aktes, die beide erst einige Tage später aufgeführt wurden und heute nicht mehr erhalten sind, stammten von Johann Michael Haydn und Anton Cajetan Adlgasser.

Der Text von Weisers Werk stellt eine Parabel mit allegorischen Figuren in einer "anmüthigen Gegend an einem Garten und kleinen Wald" dar. Die Mächte der Welt und jene der Ewigkeit, Welt- und Christgeist, bemühen sich um die Seele des Menschen. Der Christgeist schildert mit Nachdruck die Schrecken des Todes und der ewigen Verdammnis um den Menschen, der bisher dem Weltgeist und den Freuden des Lebens folgte, zur Buße und Aufgabe seines bisherigen Lebens zu bewegen. Nachdem die Barmherzigkeit und die Gerechtigkeit dem Menschen die freie Entscheidung, wie er leben möchte, überlassen, zieht dieser schließlich vom Weltgeist geleitet in eine "freie" Welt um dort zu scheitern (Zweiter Akt) und reumütig zurückzukehren (Dritter Akt).

Von Weiser beleuchtete seine moralische Absicht mit einem Zitat aus der Offenbarung des Johannes: "Das kein gefährlicherer Seelenzustand sey als die Lauigkeit in dem Geschäfte des Heils, versichert uns die göttliche Wahrheit [...]: Wollte Gott, dass du kalt oder warm wärest: dieweil du aber lau bist, und weder kalt noch warm, will ich anfangen dich auszuspeyen aus meinem Mund."

Quelle