Georg Kirchweger

Georg Kirchweger

Georg Kirchweger (* 16. Juni 1989 in Friesach, Kärnten) ist Rekrut beim Gardebataillon.

Vorgestellt

Vorgestellt ist eine Beitragsreihe in den "Salzburger Nachrichten". Das SALZBURGWIKI hat hier den Originaltext übernommen. Dieser kann wiederholende Teile zu obigem Lebenslauf enthalten, sollte aber im Sinne eines Zeitdokuments nicht korrigiert werden.


"Haaaaabt Acht!" – wie oft Georg Kirchweger diesen Befehl seit seinem Einrücken im Jänner 2009 vernommen hat, lässt sich nicht rekonstruieren. Vierstellig ist die Zahl aber mit Sicherheit – denn der Rekrut leistet seinen Dienst beim Gardebataillon in Wien.

"Schon während der Grundausbildung haben wir vier bis sechs Stunden täglich exerziert", schildert Georg Kirchweger. Der Salzburger wurde nach der Matura am Borromäum in die Maria-Theresien-Kaserne im 13. Wiener Gemeindebezirk einberufen. Dort fasste er die "Spezialausrüstung" der Gardisten aus: Gardehelm, genagelte Schuhe und das "alte" Sturmgewehr 58. "Mit dem neuen StG 77 kann man keine Gewehrgriffe exerzieren", erklärt Kirchweger.

Da die Garde bei Festakten das Bundesheer vertritt, sollen auch Soldaten aus allen Bundesländern in der Formation stehen. So stellt Salzburg jedes Jahr 30 Soldaten, die sich auch freiwillig melden können.

"Ich habe mich für keine Einheit gemeldet und es auf mich zukommen lassen", sagt der Salzburger, der mit 1,88 Metern das Garde-Soll um zwölf Zentimeter überragt. Am Anfang habe ihn das Exerzieren "schon angezipft." Man gewöhne sich aber an alles. "Wenn man eine Stunde bei einer Parade steht, denkt man über tausend Sachen nach. Warum bin ich da? Was soll ich Studieren? Das ist Routine", sagt Kirchweger und schmunzelt.

Mittlerweile hat Kirchweger aber Geschmack gefunden an "seiner" 3. Gardekompanie. Positiv sieht der gebürtige Kärntner das tägliche Sportprogramm und den Garnisonsort Wien. Dort will der Salzburger Umwelttechnik und Wasserbauwirtschaft studieren. Nach Dienstschluss habe er sich bereits alle Informationen und Tipps fürs Studium an der Uni holen können.

Höhepunkt im Dienst seien die Ausrückungen, auch wenn davor wieder "Tag und Nacht" geübt werde. Neben ausländischen Staatsgästen habe er Bundespräsident Heinz Fischer oder den Wiener Bürgermeister Michael Häupl aus der Nähe beobachten können. Pannen seien dabei noch nicht passiert, außer einer leichten Zeitverzögerung beim Schultern des Gewehres. "Eine solche Welle", sagt Kirchweger, "sieht aber von den Laien niemand."

Quelle

  • Salzburger Nachrichten (Christoph Reiser)