Heuernte



Unter Heuernte versteht man das Mähen, Trocknen, Bergen und Einlagern des auf der Wiese geschnittenen und getrockneten Futtergrases, das in der kalten Jahreszeit als Viehfutter benötigt wird. Die Heuernte hat im Salzburger Bergland, wo in der Landwirtschaft vorwiegend Viehhaltung und Viehzucht betrieben werden, eine besondere Bedeutung.
Beschreibung
Nach Erreichen der gewünschten Halmlänge und bei entsprechendem Wetter wird die Futterwiese gemäht, das geschnittene Gras durch Aufbreiten und Wenden auf der Wiese getrocknet, anschließend linienförmig aufgezeilt, mit dem Ladewagen aufgenommen und in die Scheune gebracht. Früher wurde das Feld abschließend auch noch mit dem Handrechen bearbeitet, um durch das Nachheuen einen möglichst großen Ernteertrag und auch die gewünschte Ordnung herzustellen.
Traditionelle Futtergewinnung
Traditionell wurden Futterwiesen in aller Regel zweimal gemäht: einmal im Frühsommer zur Heugewinnung und ein zweites Mal im Spätsommer, bzw. im Frühherbst. Der Ertrag dieses zweiten Schnittes wurde Grummet genannt. Nur Bergwiesen im Almbereich oder schwer zu bearbeitende steile Hänge und Böschungen wurden lediglich ein Mal im Jahr gemäht, da das Wachstum oder der hohe Arbeitsaufwand einen zweiten Schnitt nicht möglich machte oder dieser vom Aufwand her nicht sinnvoll erschienen ist. Durch dieses Vorgehen konnte das Gras ausreifen und vor dem Schnitt aussamen.
Silage statt Heu
Heute wird das Futtergras in Gunstlagen des Flachlandes bis zu fünf Mal im Jahr geschnitten und aus dem noch nicht trockenen Schnittgut wird häufig anstelle von Heu oder Grummet Silage erzeugt. Durch das Abernten des noch nicht ausgereiften Grases geht die Artenvielfalt verloren und das Biotop Futterwiese und auch das Futter selbst verlieren an Qualität. Neben Heu und Silage wird in konventionellen Betrieben auch zugekauftes und damit flächenungebundenes Kraftfutter eingesetzt.
Quelle
- Eigenartikel von Christina Nöbauer