Maritta Hintzsche

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Maritta Hintzsche

Maritta Hintzsche (* 8. November 1961 in Neutsch, Deutschland) ist Erziehungsleiterin im Werkschulheim Felbertal.

Vorgestellt

Vorgestellt ist eine Beitragsreihe in den "Salzburger Nachrichten". Das SALZBURGWIKI hat hier den Originaltext übernommen. Dieser kann wiederholende Teile zu obigem Lebenslauf enthalten, sollte aber im Sinne eines Zeitdokuments nicht korrigiert werden.


Maritta Hintzsche war schon in vielen Kulturen zu Hause: 1961 in Deutschland geboren, wuchs sie in der Schweiz auf. Sie studierte in den USA Industriedesign. Seit langem lebt und arbeitet sie aber nun schon in Salzburg.

Dieses Leben schärfte bei Hintzsche den Blick auf das Wesentliche und erlaubt ihr die Sicht auf das große Ganze: "Ich bin vorrangig Mensch." Interessiert hat sich Hintzsche schon immer für die "Gemeinsamkeiten von Unterschieden" und "die Wertigkeiten, die im Leben wichtig sind". Daher ist sie auch davon überzeugt, dass die Wurzeln eines Menschen nicht von außen, sondern von innen kommen. "Das wird vom Leben geprägt."

Seit 1. September 2008 ist sie Erziehungsleiterin im Werkschulheim Felbertal. Von ihrer offenen Weltanschauung ist auch ihr Erziehungskonzept geprägt. "Das Leben ist wie ein Puzzle: Von der Geburt bis zum Ende muss man die Teile zusammensuchen."

Worte wie "führen" oder "leiten" mag Hintzsche im Zusammenhang mit Erziehung nicht: "Ich stehe jungen Menschen in einer Lebensphase zur Seite. Ich begleite sie dahin, selbstständig und kritisch Entscheidungen zu treffen." In ihrer Arbeit will sie sich nicht hinter ideologischen Konzepten verschanzen. "Dafür ist Erziehung viel zu wertvoll."

Im Alter von 30 Jahren begann sie ein Studium an der Pädagogischen Akademie in der Stadt Salzburg. "Ich war immer eine kritische Studentin. Menschen sind das Wertvollste, ihnen kann nicht einfach ein System übergestülpt werden."

Seither hat sie mit hochbegabten, beeinträchtigen oder sozial benachteiligten Kindern gearbeitet. "Ich habe erkannt, dass es junge Menschen sind, die nur darauf warten, von jemandem gehört, wahrgenommen und herausgefordert zu werden."

Im Werkschulheim Felbertal ist Hintzsche nun für rund 340 junge Burschen zuständig. Trotz der großen Bandbreite ihrer bisherigen Tätigkeiten sei es für sie eine "neue Herausforderung". Mitunter sei es aber einfacher, mit Burschen zu arbeiten. "Die Muster sind leichter zu erkennen, ihre Auseinandersetzungen sind klarer. Sie bringen die Sache direkt auf den Tisch."

Obwohl Hintzsche eine Expertin für Erziehung ist, war es mit ihren eigenen Töchtern nicht immer leicht. Vor allem als ihr Mann, von dem sie getrennt lebte, an Leukämie starb. "Das war für meine Kinder heftig. Es geht viel kaputt, wenn ein Elternteil stirbt." Hintzsche zeigte ihren Kindern stets Grenzen auf: "Das haben sie manchmal verstanden, manchmal nicht." Heute habe sie einen liebevollen Umgang mit ihren Kindern.

Hintzsche ist ein zufriedener Single: "Ich habe einen großen Freundeskreis und genieße einen unkomplizierten Lebensstil. Viele verstehen das nicht, aber für mich passt es."

Quelle

  • Salzburger Nachrichten (Eva Hammerer)