Monopis obviella
Monopis obviella (Tinea obviella [Denis & Schiffermüller], 1775: 143) ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera, Familie Tineidae (echte Motten).
Diagnose
Die Art ist sehr ähnlich Monopis crocicapitella (Clemens, 1860), die Vorderflügel sind im Außenteil aber weniger marmoriert und die Fransen sind überwiegend dunkel. Die schuppenlose Stelle ist meist stärker von hellen Schuppen umgeben.
Verbreitung, Lebensraum und Phänologie[1]
M. obviella wurde zwar meist nur einzeln gefunden, ist in Salzburg aber relativ weit verbreitet. So liegen Funde aus den Zonen I (Alpenvorland und Flyschzone), Ia (Stadt Salzburg), II (nördliche Kalkalpen) und III (Schieferalpen) vor (Zoneneinteilung nach Embacher et al. 2024, siehe auch Kurz et al. 2010b). Auch die dokumentierte Höhenverbreitung überdeckt mit 400 bis 1700 m einen recht weiten Bereich (Kurz & Kurz 2024). Über den natürlichen Lebensraum der Art in Salzburg ist aber nichts bekannt. Die Tiere wurden bisher nur im Siedlungsraum in Gärten angetroffen. Hannemann (1977) gibt sie für Deutschland ebenfalls aus Gärten, sowie Hecken und Gebüschen an. Die Imagines wurden in Salzburg von Juni bis September angetroffen, wobei nach Hannemann (1977) zwei Generationen im Jahr auftreten.
Nachbarfaunen
In Österreich ist M. obviella aus allen Bundesländern nachgewiesen (Huemer 2013). Auch Klimesch (1990) gibt sie für Oberösterreich (als M. ferruginella) für alle drei Landesteile an und dasselbe gilt für Bayern, wo es rezente Funde aus allen vier Naturräumen gibt (Haslberger & Segerer 2016).
Biologie und Gefährdung
Über die Biologie der Art sind aus Salzburg nur wenige Daten bekannt. Nach Hannemann (1977) fliegen die Imagines am Abend, entsprechende Daten aus Salzburg belegen eine Flugzeit von 19 bis 22 Uhr MEZ (Kurz & Kurz 2024). Die Raupen sollen primär in Vogelnestern und Taubenschlägen, sowie an Gewöllen leben, sekundär aber auch an Matratzen im Freien, an Sämereien und an getrockneten pflanzlichen Materialien gefunden worden sein (Hannemann 1977, Gaedike 2019). Die weite Verbreitung im Land und die vermutlich geringe Bindung an einen bestimmten Lebensraumtyp lassen M. obviella in Salzburg als ungefährdet erscheinen (Einstufung LC nach Embacher et al. 2024).
Weiterführende Informationen
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Quellen
- Embacher, G., S. Flechtmann, P. Gros & M. A. Kurz 2024: Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematische und revidierte Liste mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes. 2., neu bearbeitete Auflage, Naturkundliche Gesellschaft, Salzburg, preprint.
- Gaedike, R. 2019. Tineidae II (Myrmecozelinae, Perissomasticinae, Tineinae, Hieroxestinae, Teichobiinae and Stathmopolitinae). In: Karsholt, O., Mutanen, M. & M. Nuss (2019): Microlepidoptera of Europe 9, Leiden, Boston (Brill): I-XXIII, 1-248.
- Hannemann, H.-J. 1977. Kleinschmetterlinge oder Microlepidoptera III. Federmotten (Pterophoridae) Gespinstmotten (Yponomeutidae) Echte Motten (Tineidae). – In: Dahl, F. 1925. Die Tierwelt Deutschlands. 63. Teil. VEB Gustav Fischer Verlag Jena, 275 pp., 17 Taf.
- Haslberger, A. & A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
- Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
- Klimesch, J. 1990. Die Schmetterlinge Oberösterreichs, Teil 6. Microlepidoptera I. Ent. Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz: 1–332.
- Kurz, M. A., M. E. Kurz & G. Embacher 2010b. Die Tineidae (Lepidoptera) des Bundeslandes Salzburg, Österreich. Beiträge zur Entomofaunistik, 11: 3-8.
- Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2024. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2024.11.11].
- ↑ siehe Phänologie