Monopis crocicapitella
Monopis crocicapitella (Tinea crocicapitella Clemens, 1860: 258) ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera (Schmetterlinge), , Familie Tineidae (echte Motten).
Diagnose
Die Vorderflügel sind im Außenteil stärker marmoriert als bei Monopis obviella und die Fransen sind überwiegend gelblich. Die schuppenlose Stelle ist meist kaum von hellen Schuppen umgeben.
Verbreitung, Lebensraum und Phänologie[1]
M. crocicapitella wurde in einem einzigen Exemplar von Kurz et al. (2010a) aus Salzburg gemeldet. Das Tier wurde am 16. Juni 1965 von Fritz Mairhuber im Sam-Moos gefangen (Zone Ia nach Embacher et al. 2024) und steckte unerkannt in der Salzburger Landessammlung im Haus der Natur. Selbst die Genitaluntersuchung ließ zunächst nicht erkennen, dass es sich dabei in Wirklichkeit um ein abgeflogenes Weibchen von M. burmanni handelt, sodass der Fund nach dem damaligen Kenntnisstand als M. crocicapitella aufgefasst wurde. Auf diese Weise fand die Art auch Eingang in die Listen von Embacher et al. (2011), Huemer (2013) und Embacher et al (2024). M. crocicapitella ist aber aus der Liste der Schmetterlinge Salzburgs zu streichen, obwohl ihr Vorkommen im Land durchaus möglich ist.
Nachbarfaunen
Nach Huemer (2013) ist M. crocicapitella in Österreich nur aus Vorarlberg, Steiermark, Salzburg, Niederösterreich, Wien und dem Burgenland bekannt. Demnach findet die Art auch keine Erwähnung bei Klimesch (1990) für Oberösterreich. Auch aus Bayern (Haslberger & Segerer 2016) wurden keine Funde publiziert. „“
Biologie und Gefährdung
M. crocicapitella ist in Europa ein sogenanntes Neozoon. Die Art kam ursprünglich nur in Nordamerika vor und wurde bei uns eingeschleppt. Die Raupe lebt nach Hannemann (1977) in einem sackartigen Gehäuse und kommt primär in Vogelnestern, Taubenschlägen, sowie an Kotresten von Fledermäusen vor, sekundär kann sie aber auch in Häusern auftreten, wo sie an Filz, Teppichen, Kleidung, Hafer und Sämereien angetroffen worden sein soll (siehe auch Gaedike 2019). Über eine Gefährdung im Land ist mangels Daten keine Aussage möglich.
Weiterführende Informationen
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Quellen
- Embacher, Gernot; Gros, Patrick; Kurz, M. A.; Kurz, M. E. & Zeller-Lukashort, Christof, 2011: Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematisches Verzeichnis mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen aus dem Haus der Natur 19: 5-89.
- Embacher, G., S. Flechtmann, P. Gros & M. A. Kurz 2024: Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematische und revidierte Liste mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes. 2., neu bearbeitete Auflage, Naturkundliche Gesellschaft, Salzburg, preprint.
- Gaedike, R. 2019. Tineidae II (Myrmecozelinae, Perissomasticinae, Tineinae, Hieroxestinae, Teichobiinae and Stathmopolitinae). In: Karsholt, O., Mutanen, M. & M. Nuss (2019): Microlepidoptera of Europe 9, Leiden, Boston (Brill): I-XXIII, 1-248.
- Hannemann, H.-J. 1977. Kleinschmetterlinge oder Microlepidoptera III. Federmotten (Pterophoridae) Gespinstmotten (Yponomeutidae) Echte Motten (Tineidae). – In: Dahl, F. 1925. Die Tierwelt Deutschlands. 63. Teil. VEB Gustav Fischer Verlag Jena, 275 pp., 17 Taf.
- Haslberger, A. & A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
- Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
- Klimesch, J. 1990. Die Schmetterlinge Oberösterreichs, Teil 6. Microlepidoptera I. Entomologische Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz: 1–332.
- Kurz, M. A., M. E. Kurz & G. Embacher 2010a. Erstnachweis von Niditinea truncicolella (Tengström, 1848) für Österreich (Lepidoptera: Tineidae). Newsletter (Salzburger Entomologische Arbeitsgemeinschaft) 2/2010: 11-12.
- Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2024. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2024.11.12].
Einzelnachweis
- ↑ siehe Phänologie