Phyllonorycter acerifoliella
Phyllonorycter acerifoliella (Lithocolletis acerifoliella Zeller, 1839: 217) ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera (Schmetterlinge), Familie Gracillariidae (Miniermotten oder Blatt-Tütenmotten).
Diagnose
Falter, bei denen die Nahrungspflanze nicht bekannt ist, sind habituell nicht sicher von anderen ähnlichen Phyllonorycter-Arten zu unterscheiden, besonders von Phyllonorycter joannisi. Die Minen am Feldahorn (Acer campestre) hingegen sind unverwechselbar.
Verbreitung, Lebensraum und Phänologie[1]
Außer einer alten Angabe von Mitterberger (1909) aus der Josefiau gibt es nur wenige Nachweise von P. acerifoliella aus Salzburg, die alle aus der Stadt Salzburg (Zone Ia nach Embacher et al. 2024) stammen. Dementsprechend ist auch die Höhenverbreitung im Land bisher nur von 425 bis 440 m dokumentiert. Die Art lebt hier im Siedlungsgebiet, vor allem in Parks und in Hecken. Die Generationsfolge ist in Salzburg bisher nicht vollständig belegt, imaginale Funde datieren aus dem Mai (Kurz & Kurz 2025), ein Auftreten einer zweiten Generation im Hochsommer ist aber anzunehmen.
Nachbarfaunen
Huemer (2013) meldet P. acerifoliella aus allen österreichischen Bundesländern. Auch in Oberösterreich ist die Art bereits in allen Landesteilen gefunden worden. Dasselbe gilt auch für Bayern, auch wenn die letzten Funde aus dem voralpinen Moor- und Hügelland (Alpenvorland) und den Alpen bereits aus der Zeit zwischen 1971 und 2000 datieren (Haslberger & Segerer 2016).
Biologie und Gefährdung
Die Biologie der Imagines von P. acerifoliella ist in Salzburg unbekannt. Die Raupen leben in unterseitigen Faltenminen an Feldahorn (Acer campestre), was auch die geringe Verbreitung der Art in Salzburg erklärt, ist doch der Feldahorn selbst hier nur in den niedrigsten Lagen und auch da meist nur in Gärten und Parks anzutreffen. Neben den Raupen der eigenen Art treten die Raupen auch in Nahrungskonkurrenz zu Stigmella aceris (Kurz & Kurz 2025). Da P. acerifoliella in Salzburg am Rande ihrer ökologischen Toleranzbreite lebt, wird sie, trotz des Fehlens zuverlässiger Daten zur Lebensweise, als gefährdet betrachtet (Einstufung VU nach Embacher et al. 2024).
Weiterführende Informationen
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Weitere Bilder
- Phyllonorycter acerifoliella – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Quellen
- Embacher, G., S. Flechtmann, P. Gros & M. A. Kurz 2024: Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematische und revidierte Liste mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes. 2., neu bearbeitete Auflage, Naturkundliche Gesellschaft, Salzburg, preprint.
- Haslberger, A. & A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
- Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
- Klimesch, J. 1990. Die Schmetterlinge Oberösterreichs, Teil 6. Microlepidoptera I. Entomologische Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz: 1–332.
- Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2025. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2025.09.14].
- Mitterberger, K. 1909. Verzeichnis der im Kronlande Salzburg bisher beobachteten Mikrolepidopteren (Kleinschmetterlinge). – In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 49: 195-552.
Einzelnachweis
- ↑ siehe Phänologie