Akademische Bildung von Frauen historisch betrachtet

Novella d'Andrea, Gemälde von Marie-Éléonore Godefroid, 19. Jahrhundert.

Eine akademische Bildung von Frauen war über viele Jahrhunderte nicht oder nur unter erschwerten Umständen möglich.

Ein Blick in die Geschichte

Selbst Töchtern von Professoren war es nur in Ausnahmefällen möglich, einen akademischen Bildung einzuschlage. In seiner "Einführung in die Rechtswissenschaft" erzählte der Salzburger Jurist Theo Mayer-Maly gerne eine Anekdote: Novella, Tochter des Rechtsgelehrten Giovanni d’Andrea (um 1270–1348) in Bologna, vertrat ihren Vater in dessen Abwesenheit bei Vorlesungen an den dortigen Universität, die älteste des Abendlandes. Doch "wegen ihrer auffallenden Schönheit musste sie versteckt hinter einem Vorhang vortragen, damit die Studenten nicht durch ihre Schönheit abgelenkt würden."

Der Salzburger Benediktinerpater Placidus Böcken (* 1690; † 1752) sah dies jedoch ganz anders. 1732 hatte die 21-jährige Laura Bassi als erste Frau an der Universität Bologna promoviert. Böcken fragte sich daraufhin in einer schwungvollen Sponsionsrede, warum in Salzburg keine Frauen studierten? Daran, so meinte er in einem mäßig gelungenen Scherz, seien seine Studenten schuld, die lieber eine Sophie verehren als die Philosophie und eine Bibiana öfter besuchen als die Bibliothek!

Dr. Rosa Kerschbaumer-Putjata war Österreichs erste praktizierende Ärztin und in der Stadt Salzburg als Augenärztin tätig.

Quelle

Frauen in der Geschichte der Salzburger Universität