Bucculatrix cristatella
Bucculatrix cristatella (Lyonetia cristatella Zeller, 1839: 214-215) ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera, Familie Bucculatricidae (Zwergwickler).
Diagnose
Die Art ist im Allgemeinen einfarbig silbergrau, glänzend und dadurch von allen anderen Salzburger Bucculatrix-Arten einfach zu unterscheiden. B. cristatella ist auch die einzige Art in Salzburg, deren Raupen an Achillea millefolium (Gemeine Schafgarbe) fressen.
Verbreitung, Lebensraum und Phänologie[1]
Von B. cristatella gibt es aus Salzburgnur eine alte Meldung durch Mitterberger (1909), der die Art am 1. August 1908 im Leopoldskroner Moos im heutigen Gebiet der Stadt Salzburg (Zone Ia nach Embacher et a. 2024) in rund 435 m Höhe gefangen hat. Das Tierchen wurde am 5. Mai 2022 im Biologiezentrum in Linz überprüft. Da es aber stark beschädigt ist, bleibt die Angabe etwas fraglich. Auch wurde B. cristatella in Salzburg seither nicht wieder aufgefunden. Über den Lebensraum und die Phänologie der Art ist in Salzburg nichts bekannt.
Nachbarfaunen
Mit Ausnahme der Steiermark meldet Huemer (2013) die Art aus allen österreichischen Bundesländern. Nach Klimesch (1990) kommt die Art in Oberösterreich aber nicht vor, sondern wurde hier mit Bucculatrix argentisignella verwechselt. Klimesch hält daher auch den Salzburger Fund für B. argentisignella, allerdings ist diese Art schwarzbraun mit vier deutlichen weißen Flecken auf jedem Vorderflügel. Zudem leben die Raupen ausschließlich an Leucanthemum vulgare (Magerwiesen-Margerite). In Bayern wird B. cristatella aus allen vier Naturräumen angegeben, rezent allerdings nur aus dem Tertiär-Hügelland und den voralpinen Schotterplatten, sowie aus dem Schichtstufenland (Haslberger & Segerer 2016).
Biologie und Gefährdung
Die Raupe von B. cristatella soll jung in den Blättern der Schafgarbe (Achillea millefolium) minieren und später frei an den Blättern fressen. Die Art ist möglicherweise auch auf trockenwarme Magerwiesen als Lebensraum angewiesen, da sie bei der Häufigkeit ihrer Nahrungspflanze auf Wirtschaftswiesen und an Wegrändern sonst verbreitet anzutreffen sein müsste. Eine Beurteilung einer eventuellen Gefährdung ist mangels Daten aber jedenfalls nicht möglich. Die Art ist aber seit über 100 Jahren verschollen (Einstufung RE nach Embacher et al. 2024).
Weiterführende Informationen
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Quellen
- Embacher, G., S. Flechtmann, P. Gros & M. A. Kurz 2024: Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematische und revidierte Liste mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes. 2., neu bearbeitete Auflage, Naturkundliche Gesellschaft, Salzburg, preprint.
- Haslberger, A. & A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
- Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
- Klimesch, J. 1990. Die Schmetterlinge Oberösterreichs, Teil 6. Microlepidoptera I. Ent. Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz: 1–332.
- Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2025. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2025.03.15].
- Mitterberger, K. 1909. Verzeichnis der im Kronlande Salzburg bisher beobachteten Mikrolepidopteren (Kleinschmetterlinge). – In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 49: 195-552.
Einzelnachweis
- ↑ siehe Phänologie