Bucculatrix frangutella

Bucculatrix frangutella (Tinea frangutella Goeze, 1783: 169) ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera (Schmetterlinge), Familie Bucculatricidae (Zwergwickler).
Diagnose
An der hellbraunen, am Vorderrand gegabelten Mittelbinde ist die Art normalerweise gut zu erkennen. Unverwechselbar sind die spiralförmigen Minen in den Blättern der Nahrungspflanzen.
Verbreitung, Lebensraum und Phänologie[1]
B. frangutella ist in Salzburg in niederen Lagen weit verbreitet und aus allen Landesteilen mit Ausnahme des Lungau (Zone V nach Embacher et al. 2024) bekannt. Die Nachweise inner Gebirg sind zwar noch recht spärlich, doch dürfte die Art hier bei entsprechender Nachsuche noch verbreiteter zu finden sein. Die Höhenverbreitung im Land ist bisher von 400 bis 1050 m dokumentiert (Kurz & Kurz 2025). B. frangutella bewohnt Ränder und Lichtungen verschiedener Waldtypen, wie auch Hochmoore und kommt nahezu an allen Stellen vor, an denen auch die Futterpflanzen der Raupen wachsen. Meist sind die auffälligen Minen dann auch zahlreich zu finden. Imagines wurden bisher von Mai bis Juli, Raupen von August bis September angetroffen, sodass die Art vermutlich in nur einer Generation pro Jahr in Salzburg auftritt.
Nachbarfaunen
Huemer (2013) meldet die Art aus allen österreichischen Bundesländern. In Oberösterreich (Kimesch 1990) ist B. frangutella ebenfalls in allen Landesteilen anzutreffen, wie auch in Bayern (Haslberger & Segerer 2016).
Biologie und Gefährdung
Über die Biologie der Imagines ist in Salzburg nichts bekannt. Die Raupen erzeugen jung charakteristische, spiralförmige Fraßspuren in den Blättern ihrer Futterpflanzen. Dabei können fünf und mehr Minen in einem einzigen Blatt auftreten. Später leben die Tiere frei an den Blättern und erzeugen Loch- und Fensterfraß. Als Nahrungspflanzen dienen in Salzburg nach bisheriger Kenntnis Frangula alnus und Rhamnus cathartica. Neben den Raupen der eigenen Art wurden folgende Organismen in Salzburg bisher als Konkurrenten bei der Ressourcennutzung beobachtet (Kurz & Kurz 2025):
Da B. frangutella weit verbreitet ist und an den Stellen ihres Vorkommens meist auch sehr zahlreich auftritt, ist sie in Salzburg ungefährdet (Einstufung LC nach Embacher et al. 2024).
Weiterführende Informationen
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Quellen
- Embacher, G., S. Flechtmann, P. Gros & M. A. Kurz 2024: Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematische und revidierte Liste mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes. 2., neu bearbeitete Auflage, Naturkundliche Gesellschaft, Salzburg, preprint.
- Haslberger, A. & A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
- Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
- Klimesch, J. 1990. Die Schmetterlinge Oberösterreichs, Teil 6. Microlepidoptera I. Ent. Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz: 1–332.
- Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2025. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2025.03.08].
Einzelnachweis
- ↑ siehe Phänologie