Kapelle des hl. Josephs

Die Kapelle des hl. Josephs wurde 1677 von Abraham Zillner von Zillerberg errichtet. Sie zählt zu den denkmalgeschützten Objekten in der Stadt Salzburg.
Beschreibung
Sie befindet sich im Garten des ehemaligen St. Josephs-Guts, das heute ein Hotel ist, in Salzburg Süd (Josefiau). Früher befand sich dort das Haupttor zum Gutshof. Der Hof liegt östlich neben der Hellbrunner Allee, von dieser durch den Eschenbach getrennt, über den eine Holzbrücke zur Kapelle und weiter zum historischen Teil des Kasererhofes führt. Am Brückenkopf zwei kugelbekrönte Torpfeiler aus Konglomerat, eingemauert in die Ecken zweier die Einfahrt flankierender, kleiner Gebäude, die ganz symmetrisch zu einander gebaut sind. Das linke (nördliche) ist die 1677 gebaute Kapelle, das rechte wurde der Symmetrie halber um 1712 dazu gebaut. Beide haben im Westen große flachbogige Nischen, gegen die Einfahrt zu drei Fenster, im Osten je ein großes rundbogiges Marmortor, Schindelwalmdach und gemauertes Glockentürmchen mit modernem Blechhelm. An die Kapelle schließt sich die kleine Sakristei mit Oratorium an, ein ganz ähnlicher Anbau beim rechten Gebäude, das später zu Wirtschaftszwecken dient.
Am Keilstein der Marmortür befindet sich eine Marmorkartusche, in der sich früher das Wappen des Erbauers Abraham Zillner von Zillerberg, ein zielender Bogenschütze, befand.
Innenausstattung
Der kleine rechteckige Raum ist mit einem Marmorfußboden ausgestattet. Im Süden befinden sich drei Rechteckfenster in flachbogigen Nischen, im Norden zwei ebensolche, eine Tür und ein flachbogiges Oratoriumfenster mit geschnitzter zweiteiliger Holzrahmung. Über dem Raum wölbt sich ein rundbogiges Tonnengewölbe mit je drei rundbogigen Stichkappen. Die Kapelle ist reich mit gut gearbeiteten Stukkaturen von 1677 geschmückt. "Zahlreiche geometrische Kompartimente, gebildet durch perlgerahmte glatte Streifen, gefüllt mit Kartuschen, Cherubsköpfen, Fruchtbüscheln, Zweigen, alles in plastischer Arbeit. Die Malereien (Kreuze usw.) in den Kartuschen sind modern." (Zitat Quelle aus dem Jahr 1916).
An der Westwand steht der Altar mit holzverkleideter Mensa und gutem Aufbau aus rotem, rotweiß gesprenkeltem und grauem Marmor, geradlinig, mit zwei vorgestellten Säulen und Giebelansätzen. Die Kapitäle, der Cherubskopf, die Aufsatzkartusche und die beiden Fruchtschnüre sind aus vergoldetem Stuck.
Das Altarbild zeigt den hl. Josef mit dem Christkind, von Putten umschwärmt, oben Taube und Gott-Vater. Im Hintergrund Ansicht des St.-Josefs-Hofes mit der Kapelle und der Stadt Salzburg. Das Aufsatzbild zeit die Vermählung der hl. Maria mit Josef. Der Tabernakel ist aus Holz, ganz vergoldet, schön geschnitzt. Die vier Leuchter sind aus Messingblech. Auf dem Altar stehen zwei Statuetten, St. Isidor und Notburga, Wachs, mit Stoffkleidern. aus dem 18. Jahrhundert. Der Altar entstand um 1677.
Die Sakristei ist flachgedeckt, darüber ein kleines Oratorium mit einfachem Holzplafond.
Es gab einen Opferstock mit gebuckelter ovaler Weihwasserschale aus gesprenkeltem roten Marmor, der ebenfalls um 1677 datiert ist. Im Raum hing ein venezianischer Glasluster sowie eine Zinnampel, beides aus dem 18. Jahrhundert. In der Apsis gab es zwei Gemälde: "Christus am Kreuze" und "Die Madonna mit dem Kinde und die hl. Elisabeth mit dem kleinen Johannes", ebenfalls 18. Jahrhundert.
In der großen Nische im Westen der Kapelle stand eine Kreuzigungsgruppe mit fünf lebensgroßen Holzfiguren (18. Jahrhundert). In der Nische des Gebäudes neben der Kapelle stand auf einem Konglomeratsockel die Marmorstatue "Madonna mit dem Kind", die ursprünglich über der Tür des Hofes angebracht war. Heute ist sie in der Kapelle aufgestellt. Eine Arbeit um 1750, die Johann Georg Itzlfeldner zugeschrieben wird.
Bildergalerie
weiter Bilder
- Kapelle des hl. Josephs – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
Quelle
- Hans Tietze: "Österreichische Kunsttopographie", "Die Denkmale des Gerichtsbezirkes Salzburg" (im Internet)