Thomas Größwang
Thomas Größwang (* 1973 in der Stadt Salzburg) ist Uhrmachermeister. Er hat 1999 das Uhren- und Schmuckgeschäft Dürhager in der Schallmooser Hauptstraße übernommen.
Vorgestellt
Am 25. Oktober 2009 wurde die Zeit wieder um eine Stunde zurückgestellt. Uhrmacher Thomas Größwang könnte gut auf die Zeitumstellung verzichten, obwohl jedes Mal mehr Kunden in sein Uhren- und Schmuckgeschäft in der Schallmooser Hauptstraße kommen. "Wenn die Leute bei ihren Uhren die Zeit umstellen, dann bemerken sie, dass die Krone kaputt ist, weil sie abgewetzt ist durch das lange Tragen, oder sie ziehen die Stellwelle komplett heraus", erklärt der Salzburger.
Er sitzt in seiner kleinen Werkstatt im Hinterraum des Salzburger Traditionsgeschäfts. Die Uhrmacherlupe auf dem linken Auge, in der Hand eine Pinzette, mit der er das Uhrwerk eines rund hundert Jahre alten Weckers wieder zusammenbaut. Nur leises Ticken von Wanduhren ist zu hören. "Das beruhigt, es ist ein gleichmäßiger, monotoner Klang." Thomas Größwang schätzt die Ruhe bei seinem Beruf. "Man muss sitzen, tüfteln. Das sind alles kleine Teile, da darf man bei der Arbeit nicht in Hektik verfallen." Wer ungeduldig sei, wenn etwas nicht gleich funktioniere, mache mehr kaputt. In der Tat wirkt der Vater von zwei kleinen Buben ruhig und gelassen.
Was für ihn die Herausforderung sei? "Alte Uhren, die durch viele Uhrmacherhände gegangen sind, die sechzig, siebzig bis zweihundert Jahre alt sind. Man sieht, dass es verschiedene Uhrwerktypen gibt. Um zu verstehen, wie sie funktionieren, muss man sich in die Technik hineindenken."
Uhrmachermeister, das hört sich veraltet an. Thomas Größwang stimmt zu. "Aber die Arbeit geht nicht aus", sagt er. Auch bei den Uhrmachern sei die Zeit nicht stehen geblieben. Das Reparieren macht nur einen Teil seiner Tätigkeit aus, er verkauft Markenuhren und Schmuck.
Die Berufswahl wurde durch die Familie mütterlicherseits geprägt: Bereits sein Opa war Uhrmacher, auch sein Onkel. "Ich habe das von Kindheit an gesehen, habe schon als Bub herumwerken dürfen. Die Entscheidung für diesen Beruf habe ich nie bereut, die Arbeit macht mir Freude."
Thomas Größwang hat beruflich immer mit Zeit zu tun, er kann buchstäblich zuschauen, wie sie verrinnt. Nervös macht ihn das nicht. "Ich habe keinen Stress damit, wie die Zeit vergeht." Er weiß auch, wie lang sechzig Sekunden sein können, wenn er beispielsweise die Zeit bei einer Uhr synchronisiert. Natürlich würde er sich auch manchmal wünschen, die Zeit anhalten zu können, im Urlaub oder bei schönen Erlebnissen etwa. Launiger Nachsatz: "Aber nicht einmal der Uhrmacher kann das."
Quellen
- Salzburger Nachrichten (Daniele Pabinger)