Chris Pressler

Aus SALZBURGWIKI
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Chris Pressler (* 5. März 1974 in der Stadt Salzburg) ist Speed-Surfer.

Leben

Nach der Matura am Gymnasium in Tamsweg studierte Pressler in Wien Sport und Geografie auf Lehramt. Übers Gletscher-Surfen in Alaska kam der Salzburger Speedsurfer zum Surfweltcup und bekam 2005 eine Wildcard für den Weltcup. Pressler schaffte es auf Anhieb ins Finale. 2008 zog er sogar in die Top 20 der Windsurf-Weltrangliste ein.

Im November 2010 brachte es Tressler auf dem Neusiedler See, Burgenland, bei außergewöhnlich warmen Wetter, auf 67,2 km/h, was seinen persönlichen Rekord darstellte. Damit setzte er sich an die Spitze der Speed Rangliste 2010, 2011 wollte er im Team von Starboard und Severnesails unter die top 30 der Welt zurückkehren.

Vorgestellt

Vorgestellt ist eine Beitragsreihe in den "Salzburger Nachrichten". Das SALZBURGWIKI hat hier den Originaltext übernommen. Dieser kann wiederholende Teile zu obigem Lebenslauf enthalten, sollte aber im Sinne eines Zeitdokuments nicht korrigiert werden.


Im ersten Moment wirkt es schon ein wenig befremdlich, wenn sich coole Jungs ausgiebig über das Wetter unterhalten, immer wieder hinaufschauen in den wolkenverhangenen Himmel, die Regentropfen zählen und ihre Kapuzen fest über den Kopf ziehen.

An das Ausgeliefertsein an den Wettergott, das manchmal ewige Warten auf gute Wettkampfbedingungen haben sich Surfer wie Chris Pressler längst gewöhnt. "Surfen ist eben ein Freiluftsport, damit können wir leben", sagt der gebürtige Lungauer. Beim Weltcup in Podersdorf, traf sich Anfang Mai 2011 die Szene der weltbesten Wind- und Kite-Surfer, die sich gerade noch in Vietnam aufgehalten hat. Bereits zum 14. Mal ging das Spektakel am Neusiedlersee über die Bühne, danach reiste der coole Tross weiter in die Karibik.

Chris Pressler kämpfte in Podersdorf, wo die Veranstalter 2010 87 000 Besucher zählten, nicht um Weltcuppunkte mit. "Meine Disziplin ist der Slalom und der wird in Podersdorf nicht gefahren." Dafür ziehen die Freestyler die Zuschauer mit ihren spektakulären Stunts fest in ihren Bann. Die Freestyler-Szene ist jung und hat dem fast schon aussterbenden Windsurfen geholfen, wettkampfmäßig nicht von der Bildfläche zu verschwinden. "Dabei ist das in den 1960er-Jahren entstandene Windsurfen die Mutter aller Funsportarten", sagt Pressler. Warum aus ihm kein Freestyler wurde? "Dafür war ich zu ungeschickt", sagt der Tamsweger, der eigentlich mit dem Skisport groß geworden ist, im Nachwuchs auch Landescup-Rennen fuhr. "Aber dann kam das Snowboarden, das hat mich mehr fasziniert. Parallel dazu bin ich zum Windsurfen gekommen."

"Mit dem Windsurfen wollte ich aufhören, da fragte mich ein Freund, ob ich nicht mitwolle zum Gletschersurfen nach Alaska. Die einzige Bedingung war, niemals nein zu sagen. So fing eigentlich alles erst an." Die Reise führte Pressler von Alaska bis nach Oregon, Alcatraz, Hawaii zum Surfen. "Wir waren in Fünfsternehotels untergebracht und fuhren Cadillac. Es war echt schräg."

Im Starboard-Weltcupteam kämpft er Seite an Seite mit Superstar Björn Dunkerbeck, "ich bin quasi sein Caddie. Er macht alles dafür, dass er gewinnt – und ich unterstütze ihn dabei". In der Surfszene gehe es schließlich ähnlich technisch zu wie in der Formel 1, sagt Pressler, "da wird mit vielen Tricks gearbeitet."

Pressler betreibt heute gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Kerstin Reiger das Surfer-Onlineportal www.continentseven.com, schreibt Reportagen von seinen Surfreisen und gibt Windsurfkurse. "Ich würde sagen: Ich lebe meinen Traum."

Chris Pressler gewann 2014 Silber bei der Europameisterschaft im Regatta-Windsurfen

Der Sauerfelder feierte in Kroatien seinen bisher größten Karriereerfolg

2012 gewann Pressler in Bol die kroatischen Meisterschaften, 2013 verlor er bei derselben Veranstaltung knapp gegen Lokalmatador Enrico Marotti. 2014 holte sich Marotti erneut den Titel. In der Mastersklasse (über 35 Jahre) musste sich Pressler nur dem Briten James Dismore geschlagen geben. Pressler holte den Vize-Europameistertitel im Slalombewerb. In der allgemeinen Klasse belegte er Rang 7. "Es fühlt sich verdammt gut an. Die Europeans waren mein großes Saisonziel. Bei der WM auf den Azoren lief es nur phasenweise gut und Rang 29 war ok. Ich lag im Worldranking auf Rang 22. Jetzt mit der guten Performance in Bol könnte ein weiterer Sprung nach vorne möglich sein", freut sich Pressler. Seine Wettfahrten verliefen diesmal durchwegs fehlerfrei. Nur im Finale startete er etwas zu weit in Luv. "Der Wind schwächelte 30 Sekunden vor dem Start, und ich hatte Probleme mit vollem Speed zur ersten Halsenboje zu gleiten. Im entscheidenden Durchgang wäre echt mehr drinnen gewesen als Rang 7. James Dinsmore, der Master-Sieger, lag am Ende zwei Plätze vor mir. Er hatte verdammt guten Speed, aber im Semifinale konnte ich ihn noch hinter mir lassen", sagt Pressler.

Chris Pressler, der mittlerweile in Gols in Burgenland lebt und dort auch gut trainieren kann, blickt bereits nach vorne. 2014 stehen noch einige Events auf dem Programm: Longdistance- Meisterschaften in Podersdorf am See, Worldcup auf Sylt, Slalom-Staatsmeisterschaften in Weiden am See und ein Slalom Worldcup in La Torche, Frankreich. "Im PWA Worldcup fuhr ich bisher nur an der Costa Brava und auf Fuerteventura. Mein Ziel ist es, mich in die Top 45 zu schieben, um ein Ticket für 2015 zu sichern", sagt der 40-jährige Lungauer.

Weblinks

Quellen