Dürnbachgraben

Der Dürnbachgraben. Im Hintergrund das Obersulzbachtal.

Der Dürnbachgraben, auch Dürnbachtal genannt, ist ein nördliches Seitental bzw. nördlicher Seitengraben des Oberpinzgauer Salzachtals in der Gemeinde Neukirchen am Großvenediger.

Geografie

Der etwa sechs Kilometer lange Dürnbachgraben verläuft auf Höhe der Venedigersiedlung (~ 870 m ü. A.) in Neukirchen am Großvenediger vom Salzachtal exakt nach Norden. Der Talschluss befindet sich unterhalb der Geige (2 84 m ü. A.) und der Geigenscharte (2 028 m ü. A.).

Der Dürnbachgraben ist im unteren Talbereich bis zur Steineralm, die etwa auf halbem Weg zum Talschluss liegt, bewaldet. Im oberen Teil dieses Bergwaldes befinden sich ausnehmend viele schön gewachsene Zirben. Oberhalb der Steineralm liegt die Steiner Hinteralm. Beide Almen werden bestoßen und bieten zudem einen Gastbetrieb an. Im Osten des Dürnbachgrabens erheben sich der Braunkogel und der Frühmesser, im Westen das Trattenbacheck und der Hüttenkopf. Der untere Talbereich weist am orografisch linken Ufer gefährliche Hangrutschungen auf und es ist daher nicht verwunderlich, dass der Dürnbach, der das Tal entwässert, am Eintritt in das Haupttal massiv mit Sperren verbaut ist.

Lawinenkatastrophe

Am 2. März 2012 brach eine Gruppe von 13 Schneeschuhwanderern, geführt von einer Pinzgauer Bergwanderführerin, zu einer Wanderung in das Dürnbachtal auf. In der Mittagszeit löste sich oberhalb der Gruppe von der Südwestflanke des Braunkogels eine mächtige Gleitschneelawine, die sechs Wanderer – darunter auch die Wanderführerin selbst – verschüttete. Ein deutscher Tourist verstarb, die übrigen Verschütteten wurden leicht verletzt. Ein Jahr später, im März 2013, wurde die Wanderführerin, die eingestand, dass sie die Lage falsch eingeschätzt hatte und die Gruppe unter ihrer Verantwortung zu spät am Vormittag aufgebrochen war, am Landesgericht Salzburg zu zehn Monaten bedingter Haft und zu einem Teilschmerzensgeld von € 2.000,00 verurteilt.[1]

Weblink

  • Lage auf AMap aktualisierter Datenlink 14. Juli 2024

Quellen

  • Quelle(n) dieses Artikels sind persönliche Erinnerungen oder Kenntnisse von Christina Nöbauer, die nicht mit Einzelnachweisen belegt sind
  • Topografische Österreichische Karte, 1:25 000, 3219 – Ost Neukirchen am Großvenediger, Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen, Wien, 2008
  • Andreas Widmayer: "Tödliches Ende einer Wanderung", "Salzburger Nachrichten", 27. März 2013, Seite 23
  • Austrian Map, Teil der Österreichischen Karte des Bundesamts für Eich- und Vermessungswesen (BEV), im Internet unter maps.bev.gv.at abrufbar.

Einzelnachweis

  1. www.sn.at, 26. März 2013