Domkapitlischer Weiherhof
Der domkapitlische Weiherhof ist ein historisches Gebäude im Salzburger Stadtteil Morzg an der Biberngasse Nr. 31 (früher zu Gneis zugerechnet), das lange Zeit die Galerie Weihergut beherbergte. Es ist eines von drei historischen Weiherhöfe in der Stadt.
Geschichte
das Salzburger Domkapitel konnte um 1600 das "Schlössl ob der Gmain" anstelle des Jagdschlosses Guggenthal im Tauschweg erwerben. Zu dem alten Schlösschen gehörte auch ein Meierhof ("Weyerbauer"), der sich neben dem Hauptgebäude (heute Biberngasse 29) befand. An der Westseite des einstigen Meierhofes befinden sich zwei Wappen von Ägid Rem, der von 1520 bis 1536 Bischof von Chiemsee war, sowie die Inschrift: Aegidius D. g. Epis(copus) Chiemen(sis) aedes has ex fundamentis instauravit.
Mit dem Ende des Fürsterzbistums kam es in private Hände und war bis nach 1960 als Bauerngut geführt. Der namensgebende kleine Hofweiher befand sich unmittelbar an der unteren Kante der Friedhofsterrasse und erhielt sein Wasser auf einer nächstgelegenen Quelle. Der Weiher wurde wohl im Zusammenhang mit der Errichtung des Kommunalfriedhofes bzw. wenige Jahre nach der Errichtung desselben zugeschüttet. Der Bau befindet sich heute in Privatbesitz und wird größtenteils als Wohnhaus genutzt.
Aussehen und Nutzung
Das heutige Erscheinungsbild stammt wesentlich aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts und ist als mächtiger "Einhof" ein breites stattliches Bauernhaus bestehend aus einem östlichen Wohnteil mit einem gemauerten ersten und zweiten Stockwerk und einem westlichen hohen Stallteil, die beide von einem einheitlichen mächtiges Schopfwalmdach gedeckt sind. Der große Stall mit seinem vierschiffigen Platzlgewölbe ("Böhmische Kappe"), wird getragen von neun Marmorsäulen. Er besaß auch marmorne Futtertröge.
Die Galerie Weihergut wurde im Jahr 1980 auf einer Ausstellungsfläche von gut 400 m² begründet. Hier wurden im Lauf von über 30 Jahren mehr als 600 Ausstellungen vorgestellt. Heute beherbergt das Gebäude die Kalea GmbH, ein regionales Bierhandelsunternehmen.
Quelle
- Dehio Salzburg Stadt und Land; aus der Serie Die Kunstdenkmäler Österreichs, Vlg Schroll, Wien 1986,