Eachtling
Eachtling oder auch Ächtleng (eigentlich "Erdling") ist die im Lungau gebräuchliche Dialektbezeichnung für Erdapfel.
Allgemeines
Der Eachtling wird rund um Tamsweg angebaut und ist kein Massenprodukt. Seit 1949 kümmert sich der Lungauer Saatzucht- und Saatbauverein um den "Eachtling", der in mehreren Sorten angebaut wird. Der jährliche Ertrag liegt zwischen 400 bis 1 000 Tonnen Pflanzgut, 400 Tonnen Speiseware und 200 Tonnen Futterkartoffel[1].
Zwei Drittel der Speiseware wird über den Lebensmitteleinzelhandel und die Salzburger Lagerhäuser vermarktet. Der Rest wird von 28 Vereinsmitgliedern selbst vermarktet. Neben der Verwendung als Speisekartoffeln wird der Eachtling auch in Form von Futterkartoffeln in der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung eingesetzt.
Der Preisverfall ließ die Anbauflächen von 366 Hektar (1959) auf 150 (2010) zurückgehen.
Schon 2005 wurden im Bundesland Salzburg der Lungau mit dem Eachtling mit dem Gütesiegel Österreichische Genussregion ausgezeichnet. Verschiedenste andere Genussregionnen innerhalb und außerhalb Salzburgs folgten z.T. erst etliche Jahre später.
Geschichte
Im Lungau wurde die Kartoffel schon um 1800 durch Lungauer Soldaten im Dienst der preußischen Armee bekannt und aus freien Stücken in die Heimat mitgenommen. Seit damals ist sie dort als Eachtling bekannt. Dagegen lehnten die Bauern in den übrigen Salzburger Gauen den Anbau der Kartoffel entschieden ab, weil man befürchtete, dass jene "Früchte", die unter der Erde wachsen, mit dem Teufel im Bunde stehen könnten. Erst in den bitteren Hungerjahren nach dem "Verlorenen Sommer" 1816 konnten allmählich auch die anderen Gebirgsbauern und die Flachgauer Bauern vom Wert der Kartoffel mühsam überzeugt werden.
Sorten
- Agata
- Agria
- Asterix
- Carlet
- Desiree
- Ditta
- Evita
- Husar
- Jerla
- Laura
- Nicola
- Ostara
- Rosita
Quelle
- Salzburger Nachrichten, 31. August 2010
- www.eachtling.at abgerufen am 4. April 2015
Einzelnachweis
- ↑ zum Vergleich: gesamt Österreichische Kartoffelproduktion 2004: 700 000 Tonnen, wovon Salzburg etwa ein Prozent beisteuert, Quelle PDF von www.lfl.bayern.de