Farne
Die Farne sind auch in unseren Salzburger Wäldern in vielfältiger Form und in verschiedenen − meist schattigen − Lebensräumen heimisch.
Allgemeines
Diese Gefäßpflanzen gehören nach traditioneller, aber überholter Systematik gemeinsam mit den Bärlappgewächsen und den Schachtelhalmgewächsen (die jetzt zu den Farnen gerechnet werden) zu den Gefäßsporenpflanzen.
Innerhalb der Farne sind folgende Klassen zu unterscheiden:
- die Klasse der Psilotopsida mit den Natternzungenartigen (Ordnung Ophioglossales),
- die Klasse der Equisetopsida mit den Schachtelhalmartigen (Ordnung Equisetales),
- die Klasse der Marattiopsida mit mit nur vier Gattungen weltweit, die alle ausschließlich in den Tropen beheimatet sind, und
- die Klasse der Echten Farne (Polypodiopsida) mit mehreren Ordnungen, darunter
- den Schwimmfarnartigen (Salviniales) und
- den Tüpfelfarnartigen (Polypodiales), z.B. dem Tüpfelfarn (Polypodium vulgare), den Wurmfarnen (Dryopteris sp.), dem Adlerfarn (Pteridium aquilinum), dem Rippenfarn (Struthiopteris spicant, Syn.: Blechnum spicant), dem Straußenfarn (Matteuccia struthiopteris), der Hirschzunge (Asplenium scolopendrium) und der Mauerraute (Asplenium ruta-muraria).
- Letztere sind die weitaus größte und erfolgreichste Gruppe der heimischen Farne.
Es gibt weltweit rund 12 000 Arten, die meisten davon in den immerfeuchten Tropen. In Europa sind etwa 170 Arten, in Mitteleuropa etwa 100 Arten beheimatet.
Geschichte
Die Farne zählen zu den ältesten Gefäßpflanzen der Erde. Seit dem Karbon (also seit etwa 350–300 Millionen Jahren) bildeten Farne, darunter auch stattliche Baumfarne, gemeinsam mit Schachtelhalmen und Bärlappen große Wälder, die in Form von Steinkohle bis heute "erhalten" sind. Älteste erhaltene Funde stammen aus dem unteren Devon (vor rund 400 Millionen Jahren).
Verbreitung
Die Gruppe der Farngewächse ist fast weltweit verbreitet. Der weit überwiegende Teil besiedelt schattig-feuchte Standorte im Wald, in Felsspalten und in Schluchten. Wenige lichthungrige Arten gedeihen vor allem an Bachufern und in Bocksteinmauern. Besonders zahlreich sind die Farne in den Tropen, vor allem im Regenwald.
Charakteristische Merkmale
Die Farne besitzen die typischen Merkmale der Gefäßsporenpflanzen, vor allem zeigen sie Gefäßbündel, also definierte Leitungsbahnen, die für die Nährstoff- und Wasserversorgung großer baumartiger Pflanzen unumgänglich notwendig sind.
Verwendung und Heilwirkung
Einstreu
Viele Farne wurden auch im Land Salzburg einst als Einstreu im Stall verwendet.
Entwurmungsmittel
- Hauptartikel: Wurmfarn
Der Erdspross des Wurmfarnes wurde früher zur Vertreibung von Würmern im menschlichen Darm verwendet. Da der Farn aber leicht giftig ist, sollte man jedoch von Selbstversuchen mit diesem Mittel Abstand nehmen.
Äußerlich wird der Wurmfarn sowohl als Tinktur aus den Wurzeln als auch als Kissen mit Blättern verwendet. Er wird bei Rheuma, Gicht, Nervenschmerzen, Wadenkrämpfen, Krampfadern und krampfhaften Kopfschmerzen angewendet.
Weiterführend
Für Informationen zu Farne, die über den Bezug zu Salzburg hinausgehen, siehe zum Beispiel den Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum selben Thema
Bilder
Farne – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Quellen
- Fischer, Manfred A.; Adler, Wolfgang; Oswald, Karl: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz, 2005.
- Wittmann, Helmut; Siebenbrunner, Apollonia; Pilsl, Peter; Heiselmayer, Paul: Verbreitungsatlas der Salzburger Gefäßpflanzen, in: Sauteria - Schriftenreihe für Systematische Botanik, Floristik und Geobotanik, Band 2, 1987
- Biologie-Schulbuch Bio-Logisch 2, Verlag E. Dorner GmbH
- Heilkräuterlexikon