Fresnermühle

Die Fresnermühle war eine Mühle in der Lungauer Gemeinde Thomatal.

Geschichte

Wann die Mühle erbaut wurde, kann nicht genau belegt werden. Eine Niederschrift der Bezirkshauptmannschaft Tamsweg, in der dem Besitzer Balthasar Lüftenegger, Ruppenbauer in Pischelsdorf, das nicht verfallene Wasserrecht bestätigt wird, ist aus dem Jahr 1870. Hinter der Mühle stand ein Sägewerk, das durch ein unterschlächtiges Wasserrad betrieben wurde. Mühle und Sägewerk verwendeten ein und dasselbe Betriebswasser. Nach einem Brand, bei dem beide Gebäude zerstört wurden, wurde nur mehr die Mühle 1935 neu gebaut. Die Mühle wurde bis etwa 1950 betrieben und danach an die Familie Grabner verkauft, die das Gebäude als Wohnhaus nutzte. Die Betriebsteile wurden ausgebaut und lagern bei der Familie Maria und Karl Gautsch, Fresnerbauer in Gruben. In den 1970er Jahren erwarben der Salzburger Maler und Bildhauer Werner Dürnberger und Friederike Dürnberger das Gebäude, heute wohnen dort ihre Nachkommen und deren Familien.

Beschreibung

Das Gebäude (9,3 mal 6,8m;H:7,4m) der ehemaligen Fresnermühle steht in Bundschuh 4. Das Erdgeschoß der Mühle besteht aus Bruchsteinmauerwerk, das grob verputzt ist, jedoch sind die Mauersteine teilweise sichtbar. Darauf steht das Obergeschoß in Blockbauweise mit einer Blockstärke von 14 cm. Die Giebel sind mit Brettern senkrecht verschalt. Ihr Satteldach wurde um 1980 mit Lärchenbrettern neu gedeckt und an den Traufen dunkle Regenrinnen angebracht. An der nördlichen Giebelseite ist ein kleiner Balkon mit einem brettergedeckten Pultdach angebaut, der über eine steile Treppe erschlossen ist, ebenso erreicht man über die Treppe die Eingangstür im Obergeschoß und einen separaten Waschraum. Im Giebel über dem Balkonpultdach findet sich eine kleine Tür als Außenzugang zum Dachgeschoß In jüngerer Zeit wurde unterhalb des Balkons eine Tür als weiterer Zugang zum Erdgeschoß angebracht. 2006 wurden die e Fenster nach alter Vorlage erneuert. An der Westseite befinden sich zwei rechteckig hochgestellte Fenster im Erdgeschoß mit Holzsturz, weißen Faschen und senkrechten Rundeisenstäben, im Obergeschoß ebensolche Fenster mit grün/weiß gestrichenen Fensterläden und Blumenkisten. Die südliche Giebelseite zeigt eine ehemalige Stalltür und daneben ein kleines quadratisches Fenster mit Holzsturz und senkrechten Rundeisenstäben. Die Stalltür ist hinter einer in jüngerer Zeit davor gebauten, grün gestrichenen Tür noch im Originalzustand erhalten. Nach der Einstellung des Mühlenbetriebes wurde im Erdgeschoß Nutzvieh gehalten. An der Ostseite befand sich früher das Mühlrad. Das Wasser für den oberschlächtigen Betrieb wurde über einen Schlag (kleine Wehr) dem heutigen Bundschubach entnommen und über ein Holzgerinne dem Mühlrad zugeführt. Heute befindet sich an dieser Seite der um 1980 angebaute Stachelschießstand mit brettergedecktem Pultdach. Das Obergeschoß hat ein rechteckiges Fenster auf. Auf der östlichen Dachhälfte ist ein Kamin angebracht.

Quelle