Lehenssalzabgabe
Auf die Lehenssalzabgabe haben bestimmte Grundbesitzer in der Umgebung des Salzbergwerks im Dürrnberg bis heute Anspruch auf 56 Kilogramm Salz pro Jahr.
Über die Lehenssalzabgabe
Seit 1989 wird kein Salz mehr im Dürrnberg abgebaut. Verteilt wird es an einem Tag im Jahr aber dennoch tonnenweise. Die Ausgabe 2025 fand am Donnerstagvormittag, den 22. Mai, statt. Das Recht betreffe 108 Lehen in Bad Dürrnberg und 90 in Berchtesgaden, erklärt Ortschronist Johann Schatteiner. "In Summe sind das zwölf Tonnen Salz, die von der Saline in Ebensee zugeliefert werden."
Die Bezugsrechte existierten wohl schon im 18. Jahrhundert. 1829 wurden sie in der bayerisch-österreichischen Salinenkonvention - einem der ältesten heute noch gültigen Staatsverträge Europas - dauerhaft festgeschrieben: "Der Besitzer eines jeden Gutes, worauf Bergschichten haften, erhält, jedoch ohne Rücksicht auf die Zahl seiner Schichten jährlich 100 Pfund (d. s. 56 kg) Salz", steht dort geschrieben. Diese Rechte gelten bis heute, erzählt Schatteiner, der selbst jahrzehntelang für die Halleiner Saline tätig war.
Während Grundbesitzer Anspruch auf Lehenssalz haben, gibt es für Mitarbeiter der Salinen Austria, der Mutterfirma der Salzwelten, sogenanntes Kopfsalz. "Das Deputat erhalten alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Salinen-Gruppe in Österreich", bestätigt Sprecherin Katharina Steiner. Das ist in einer Betriebsvereinbarung festgelegt. Aktuell sind es 540 Personen, rund 70 davon in Salzburg. "Heuer sind es etwa 35 Euro pro Deputat. Der Inhalt geht quer durch die Produktpalette, von Bad Ischler Salz bis zu neuen Produkten wie Easy Spices." Zudem hätten österreichweit rund 200 Pensionisten Anspruch auf rund sieben Kilo Salz pro Jahr - und drei Meter Holz. "Früher gab es auch noch Seife oder Kohle für die Mitarbeiter", erzählt Steiner.
Quelle
- www.sn.at, 20. Mai 2025: "Warum diese Woche tonnenweise Salz am Dürrnberg verteilt wird", ein Beitrag von Iris Burtscher