Melchior de Haze

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Melchior de Haze (* 1632 Antwerpen, heute Belgien; † 1697 ebenda) war ein flämischer Glockengießer und der Schöpfer der Glocken des Salzburger Glockenspiels.

Leben

Es wird angenommen, dass Melchior de Haze bei den berühmten Antwerpener Glockengießern François und Pieter Hemony in die Lehre ging. Seine älteste bekannte Glocke wurde im Jahr 1659 gegossen. De Haze erlangte große Bekanntheit durch Glocken für eindrucksvolle Carillons (Turmglockenspiele), die er ua. für den spanischen Königspalast El Escorial (1674) und den Belfort von Brügge (1676) fertigte. Von ihm geschaffene noch bestehende Glocken für Carillons sind ua. die von Alkmaar (Nordholland, Niederlande), Gorinchem (Südholland, Niederlande) und eben das Salzburger Glockenspiel (1688 /89). Auch die rund 6000 kg schwere Siegesglocke des Belforts von Brügge ist sein Werk.

Eine unverbürgte (und unschlüssige) Legende

Der Glockenguss Experte war nicht zuständig für das mechanische Werk, dessen Bau daher nicht seine Aufgabe war. Der Glockengießer Melchior de Haze soll sich der unbelegten Legende nach - nicht untypisch für das späte 19. Jahrhundert - angeblich aber auch deshalb geweigert haben, selbst zum Bau des mechanischen Glockenspiel-Werkes nach Salzburg zu kommen, weil auf dieser Reise seine letzte Stunde schlagen könnte, und dann vor seinem Heimgang niemand mehr die Beichte abnehmen und die Absolution für seine Sünden erteilen könnte, da er nur flämisch sprach, dessen Kenntnis er bei den möglichen Beichtvätern nicht voraussetzen mochte; woraus sich wiederum angeblich erhellen könnte, dass Melchior de Haze möglicherweise ein frommer und gewissenhafter Katholik gewesen sein könnte (Antwerpen gehörte damals aufgrund der Machtverhältnisse zum katholischen Teil der Niederlande - später Belgien, die dortigen Bewohner waren aber vielfach Calvinisten). So oblag der Bau des mechanischen Werkes dem Salzburger Hofuhrmacher Jeremias Sauter und nicht dem (für den Bau des mechanischen Werkes ohnehin unkundigen) Glockengießer Melchior de Haze. Lästerer führten die früher nicht ganz harmonische Stimmung des Glockenspiels ebenfalls auf diesen Umstand zurück. Die mangelnde Stimmung beruht aber wesentlich auf einer unsachgemäßen Restaurierung des 19. Jahrhunderts. Die Stimmung ist zudem ausschließlich von den Glocken abhängig und nicht vom mechanischen Werk [1]

Quellen

Weblinks

Einzelnachweis

  1. Erinnerung des Artikel(erst)verfassers an einen Zeitungsartikel.