Jeremias Sauter
Jeremias Johannes Sauter (* 30. Dezember 1650; † 9. November 1709[1]) war Hofuhrmacher (mit vollem Titel "Groß- und Klein-Hof-Uhrmacher"[2]) von Fürsterzbischof Ernest Thun und stellte das Salzburger Glockenspiel fertig.
Leben
Er wurde am 30. Dezember 1650 von Stadtkaplan Caspar Schwab im Salzburger Dom auf den Namen Hieremias Joannis getauft.[3] Sein Vater war Hans Sauter, der ebenfalls Uhrmacher war.[4] Persönliches ist von Jeremias Sauter praktisch nicht bekannt. Auch nicht, ob er mit der aus der Schweiz stammenden Salzburger Chirurgenfamilie Sauter[5] verwandt war.
Werke von Jeremias Sauter
Das Salzburger Glockenspiel
Fürsterzbischof Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein hatte von dem Antwerpener Glockengießer Melchior de Haze ein Glockenspiel aus 35 Glocken herstellen und liefern lassen. Die Fertigstellung (gemäß den Anweisungen de Hazes) oblag aber den Salzburger Handwerkern, insbesondere Jeremias Sauter. So hatte dieser in die Messingwalze des Spielmechanismus (die noch heute in Verwendung steht) die zum Betrieb notwendigen 7 964 Löcher zu bohren. Im Jahr 1704 vollendete Sauter das Gehwerk, das bis 1969 dem Antrieb des Spielwerks diente.
Weitere Werke
Jeremias Sauter verfertigte auch die Turmuhren für folgende Kirchen im Fürsterzbistum Salzburg:[2]
- 1685–88 in der Erhardkirche in Nonntal (800 fl.)
- 1688 in der Pfarrkirche zum hl. Jakobus dem Älteren in Faistenau
- um 1699 in der Krankenhauskirche St. Johannes des St. Johanns-Spitals in Mühleck
- 1701 baute er die Turmuhr der Pfarrkirche zum hl. Martin in Eugendorf (213 fl.)[6]
- 1707–1708 Wallfahrtskirche Maria Kirchental (250 fl.)
Quellen
- Michael Neureiter: Jeremias Sauter als Turmuhrmacher "... mit aller Zugehör seiner Khunst und Wissenschaft". In: Das Salzburger Glockenspiel in der Neuen Residenz", Jahresschrift des Salzburg Museum, Band 55, hg. vom Bundesdenkmalamt, Salzburg 2000, S. 37–51. Siehe [3], aufgerufen am 16. April 2017.
- Das Salzburger Glockenspiel wird 300. Vorschläge zum Rückbau auf den historischen Bestand. In: Unser Land Nr. 1/2001, S. 7.
- Friedrich Pirckmayer: Notizen zur Bau- und Kunstgeschichte Salzburgs, in: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde (MGSLK) 43, 1903, S. 191–340, hier: S. 259.
- Artikel "Salzburger Glockenspiel"
Einzelnachweise
- ↑ Salzburg-Dompfarre, Sterbebuch STBII 1671–1714. Siehe: [1], Bildnummer 03-Tod_0656, aufgerufen am 16. April 2017.
- ↑ 2,0 2,1 Pirckmayer, MGSLK aaO
- ↑ AES, Salzburg-Dompfarre, Taufbuch TFBIV 1633–1657. Siehe: [2], Bildnummer 02-Taufe_0798, aufgerufen am 16. April 2017.
- ↑ QuelleUhren und Glocken im Schlosshof Hellbrunn
- ↑ Zu dieser vgl. Robert Sauter-Riedenegg, Beiträge zur Salzburger Familiengeschichte. 19. Sauter und Sauter von Riedenegg, in: MGSLK 72, 1932, S. 45-49.
- ↑ Eugendorfer Heimatbuch