Parklet
Parklet nennt man einen Sitzbereich, der auf Parkplätzen und Gehsteigen[1] eingerichtet wird und zum Verweilen ohne Konsumzwang einlädt.
Geschichte
Erfunden wurden die Parklets in San Francisco in den Vereinigten Staaten von Amerika. In Deutschland wurde in Stuttgart im Jahr 2015 das erste Parklet aufgebaut. Mittlerweile gibt es sie auch in Österreich. In Wien gibt es über 30 Parklets und auch in Graz gehören die zu Freiluftwohnzimmern umfunktionierten Parkplätze schon länger zum Stadtbild.
Parklets und Salzburg
Parklets bei Tänzern beliebt
Neuerdings (Stand Juli 2019) hat auch die Stadt Salzburg drei Parklets. Entwickelt wurden diese von Studenten der Fachhochschule Salzburg. Das zuständige Betreuer-Team, bestehend aus Stefan Netsch, Johannes Eckart und Marcus Schranzer, kam auf die Idee. Wegen der Verkehrs- und Fremdenverkehrssituation in Salzburg seien sie auf das Thema gekommen, sagt Fachbereichsleiter Schranzer. Am Campus Kuchl taten sich dann jeweils drei Absolventen des Studiengangs "Design & Produktmanagement" zusammen und bauten die "Wohnzimmer-Parkplätze".
Im Juni 2019 wurden die Parklets an drei Standorten platziert. Ein Parklet wurde in der Nähe des Schulzentrums Itzling aufgestellt. Dort gibt es einen Spieltisch und mehrere Hocker. Deren Rückenlehnen vermitteln den Kindern spielerisch Fakten über Salzburg. Die Außenwand des Parklets wurde vom Kindergarten Froschheim bemalt.
Das zweite Parklet befindet sich vor der Tanzakademie "SEAD" an der Schallmooser Hauptstraße. "Es wird von vielen Leuten benutzt", meint Javier Hernández. Der Spanier ist Absolvent der Tanzschule und genießt gemeinsam mit seinen Freunden Linus Jansner, Ka Chun Chiu und Blanca lo Verde die Sonne. Italienerin Blanca findet die Parklets praktisch: Man könne sich dort gut hinlegen und einfach mal abschalten.
Jugendzentrum freut sich über die neue Sitzmöglichkeit
Ein weiterer Sitzbereich wurde nahe dem Mirabellplatz vor dem Jugendzentrum "Iglu" errichtet. "Vorher konnten sich die Kinder und Jugendlichen nirgends hinsetzen, wenn sie draußen vor dem Jugendzentrum gewartet haben. In der Straße gibt es nämlich keine Bänke", sagt Manuela Wolf. Sie leitet das Jugendzentrum und schätzt die neuen Sitzmöglichkeiten. Die Studenten holten sich vor dem Bau Ideen von den Kindern. Im fertiggestellten Parklet gibt es etwa Sitze aus Autoreifen und eine Badewanne, die zur Bank umfunktioniert wurde. Durch das Parklet gäbe es jetzt auch eine Möglichkeit, sich vor dem JUZ aufzuhalten und draußen gemütlich beisammenzusitzen, meint Wolf. Im Juli stehen unter anderem noch ein Spielenachmittag und das gemeinsame Mixen von Cocktails auf dem Programm des Jugendzentrums.
Das Konzept der Parklets kannte Manuela Wolf vorher noch nicht. Daher sei es in gewisser Weise auch ein "Überraschungsgeschenk" der Stadt gewesen. SPÖ-Stadträtin Anja Hagenauer machte das Projekt in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule möglich und hat auch schon Pläne für die Zukunft: Nächstes Jahr sollten weitere Parklets folgen. Die drei bestehenden Sitzbereiche bleiben voraussichtlich bis zum Herbst, dann werden sie zwecks Überwinterung vorübergehend abgebaut.
Quelle
- Salzburger Nachrichten vom 13. Juli 2019, ein Beitrag von Jonas Danko
Einzelverweis
- ↑ Quelle www.streetlife.wien/parklet