Buchsbaumzünsler

Cydalima perspectalis (Buchsbaumzünsler)
Raupe des Buchsbaumzünslers

Cydalima perspectalis (Walker, 1859), volkstümlicher Name Buchsbaumzünsler, ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera, Familie Crambidae (Rüsselzünsler).

Allgemeines

Die Imagines erreichen eine Flügelspannweite von 40 bis 45 mm. Vorder- und Hinterflügel sind meist seidig weiß gefärbt und mit einem breiten braunen Rand versehen, allerdings treten auch einfarbig braune Exemplare mit einem hellen Mittelpunkt im Vorderflügel auf, die in Salzburg aber deutlich seltener als die Stammform zu finden sind.

Verbreitung, Lebensraum und Phänologie[1]

Der Buchsbaumzünsler ist ursprünglich in Ostasien heimisch und wurde zu Beginn des 21. Jahrhunderts nach Mitteleuropa eingeschleppt, wo er sich als invasive Art darstellt. In Salzburg wurde das erste Exemplar am 7.10.2011 in der Stadt Salzburg in Herrnau von Heimo Nelwek gefunden. Bereits ein Jahr später war der Falter in der Stadt Salzburg weiter verbreitet und heute ist er in den Zonen I (Alpenvorland und Flyschzone), Ia (Stadt Salzburg) und II (Nördliche Kalkalpen, Zoneneinteilung nach Embacher et al. 2011) in niedrigen Lagen (420 bis 570 m nach Kurz & Kurz 2020) im Siedlungsraum überall häufig. Die Imagines fliegen in Salzburg von Juni bis November in vermutlich zwei bis drei sich stark überlappenden Generationen.

Biologie und Gefährdung

Die Imagines fliegen in der Abenddämmerung und in der ersten Nachthälfte (von 18 bis 24 Uhr MEZ nach Kurz & Kurz 2020), können aber auch tagsüber leicht aus der Vegetation aufgescheucht werden. Falter wurden zwischen 19 und 20 Uhr MEZ auch beim Nektarsaugen an "Schmetterlingsflieder" (Buddleja davidii) beobachtet, wo sie in Nahrungskonkurrenz zur Gammaeule (Autographa gamma) treten können (Kurz & Kurz 2020).

Die Raupen sind ca. 5 cm lang und grün und schwarz gepunktet. Sie können durch Kahlfraß Schäden an Buchsbaum-Arten verursachen. Angaben zum Befall von Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus) und Stechlaubgewächsen (Information der Stadt Salzburg vom 29.6.2016) sind definitiv falsch. Die Raupen überwintern in Kokons und beginnen ab März/April ihre Fraßtätigkeit. In kurzer Zeit fressen sie ganze Sträucher kahl, wobei sie bei Nahrungsmangel nach den Blättern auch die Zweigrinde verzehren und so befallene Pflanzen zum Absterben bringen können. Sie bilden durch Verspinnen von Blättern Kammern, in denen sie geschützt leben. Kennzeichen des Befalls sind auch ein die ganze Pflanze umgebendes Gespinst und hellgrüne Kotkrümel. In Salzburg wurde der Fraß an Buxus sempervirens sicher nachgewiesen, ein Absterben befallener Sträucher wird regelmäßig beobachtet.

Der Buchsbaumzünsler mag zwar in Gärten, Parks und Friedhöfen ein lästiger Schädling sein, in natürlichen Ökosystemen in Salzburg tritt er bisher aber nur als Nahrungskonkurrent beim Nektarsaugen auf. Durch das oftmalige Massenauftreten der Raupen ist damit zu rechnen, dass sich früher oder später nicht spezialisierte Parasiten aus den Gruppen der Raupenfliegen, Schlupfwespen und Brackwespen auch an diese neue Nahrungsquelle anpassen und damit zur Regulierung der Populationsdichte des Falters beitragen. Weiters nutzen Singvögel, Wespen und Ameisen das reiche Nahrungsangebot.

Weiterführende Informationen

Über das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora
Das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora möchte eine Übersicht über alle Pflanzen-, Pilz- und Tierarten des Landes Salzburg erstellen. Wer eine Art beschreiben will, kann sich die hier hinterlegte Formatvorlage kopieren und für einen neuen Artikel verwenden. Im Abschnitt "Material und Methoden" wird erklärt, wann deutsche und wann lateinische Namen als Artikelnamen verwendet werden sollen.


Bilder

  Buchsbaumzünsler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Quellen