Fossilien-Aufschluss von Rußbachschnecken südlich der Schneckenwand

Detail des Fossilien-Aufschlusses.

Der Fossilien-Aufschluss von Rußbachschnecken südlich der Schneckenwand in Rußbach am Paß Gschütt ist seit Herbst 2017 ein Naturdenkmal im Tennengau.

Über den Fossilien-Aufschluss

Im Tennengau wurde im Herbst 2017 von der Bezirkshauptmannschaft Hallein eine einzigartige Stelle von versteinerten Schnecken in Rußbach, der sogenannte "Fossilien-Aufschluss von Rußbachschnecken südlich der Schneckenwand", zum (259.) Naturdenkmal im Land Salzburg erklärt. Das bedeutet, dass in das Naturdenkmal einschließlich der geschützten Umgebung von niemandem Eingriffe vorgenommen werden dürfen, die den Bestand oder das Erscheinungsbild des Naturdenkmals beeinträchtigen können. Gesteins- und Bodenabtragungen sowie Aufschüttungen aller Art und auch das Gewinnen oder Entnehmen von Fossilien mit Geräten und Hilfsmitteln jeder Art sind dort verboten.

Das Naturdenkmal ist rund 860 Quadratmeter groß und befindet sich in der Gemeinde Rußbach am Paß Gschütt oberhalb der Forststraße Stöcklwald. Auch ein Wanderweg führt daran vorbei. Bedeutend ist die Stelle deshalb, weil sich dort eine große Menge versteinerter Schnecken der Gattung Trochactaeon, die auch "Rußbachschnecken" genannt werden, befindet. Konkret handelt es sich um die fossilen Arten Trochactaeon conicus (mit hohem, kegelförmigem Gehäuse) und Trochactaeon giganteus (mit oft fast kugeligem Gehäuse). Die "Rußbachschnecken" dürften in einer Lagune mit salzhaltigem Wasser gelebt haben, und zwar vor zirka 86 bis 83 Millionen Jahren. Heute sind die Fossilien in einem grauen, undeutlich geschichteten, zwei Meter dicken Mergelkalk eingebettet.

2017 informierte an Ort und Stelle eine großformatige Tafel über die Fossilien-Lagerstätte und ihre Entstehung. Geplant war, einen Rundweg mit umfangreichen Besucherinformationen anzulegen. Dazu gab es bereits ein Konzept von Fritz Seewald, der auch die treibende Kraft für die Unterschutzstellung war. Seewald war Biologieprofessor und ist nun Museumskustos sowie Initiator eines Fossilienkabinetts Steinreichs in Rußbach.

Oberhalb des nun geschützten Bereiches in rund 1 100 bis 1 200 Metern Seehöhe befindet sich die "Schneckenwand", eine seit Langem bekannte und einzigartige Fossilfundstelle von Trochactaeon-Arten, die wegen ihrer geologischen und paläontologischen Besonderheit über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist. Bei dem Naturdenkmal handelt es sich um einen Aufschluss im Bereich des südlichen Ausläufers der eigentlichen "Schneckenwand", der vermutlich im Zusammenhang mit dem Bau der Forststraße freigelegt wurde.

Bildergalerie

Weblink

  • Lage auf AMap, aktualisierter Datenlink 14. November 2024

Quellen