Volksfrömmigkeit

Volksfrömmigkeit bedeutet eine der innersten Kammern jeglicher Volkskultur. Was daran historisch geworden ist, wie sich die Frömmigkeit in ihren bildhaften Zeugnissen ausgeformt hat, das ist daher auch ein Hauptanliegen jeder volkskundlichen Sammlung und Forschung.[1] Volksfrömmigkeit ist Teil der Salzburger Volkskultur.

Weitere Definitionen

Paul M.Zulehner bezeichnet in seiner Publikation "Volksfrömmigkeit" diese als Leutereligion.[2].

Der Begriff "Volksfrömmigkeit" bezeichnet "die verschiedenen gottesdienstlichen Versammlungen privater oder gemeinschaftlicher Art, die sich im Rahmen des christlichen Glaubens vorwiegend nicht nach den Vorgaben der heiligen Liturgie, sondern nach den eigentümlichen Formen eines Volkes, eines Volksstammes, seiner Mentalität und Kultur ableiten". Der Begriff "Volksreligiosität" bezeichnet eine weiter gefasste "allgemein gültige Erfahrung: Im Herzen einer jeden Person wie in der Kultur eines jeden Volkes und in seinen gemeinschaftlichen Bekundungen ist immer eine religiöse Dimension gegenwärtig. [...]" So definiert Dr. Böhm Thomas von der Universität Innsbruck Volksfrömmigkeit.[3]

Zur Volksfrömmigkeit zählen

Zur barocken Volksfrömmigkeit zählen u. a. Votivbilder, Devotionalien, Bruderschaftszeugnisse, Andachts- und Heiligenbildchen und Flugblattliedrucke.[1]

Der erste Bruderschaft, die nach dem Konzil von Trient in Salzburg entstand, war die "Monika" oder "Maria Trost Bruderschaft". Sie wurde am 22. Mai 1605 in Mülln gegründet.[4]

 
Gebet zu Maria, Motiv Maria Plain.

Ein weiterer Ausdruck der barocken Volksfrömmigkeit war die Marien- und Heiligenverehrung. Es entstanden Marienwallfahrtsorte wie Maria Plain, Maria Alm, Maria Kirchenthal, Mariapfarr, Maria Loreto oder Mariastein, der bedeutendste Wallfahrtsort im Nordtiroler Unterland. Beliebt wurden die Mehrortewallfahrten. Marienverehrung durch das Rosenkranzgebet wurde ab 1728 in Salzburg zum festen Bestandteil der Sonntagnachmittagsandacht.[4]

Weiters zählt man zur Volksfrömmigkeit der Glaube an verworfener Tage (Schwendtage), das Heilige Grab, Pestkreuze, das Fest Mariä Aufnahme in den Himmel;

Ausstellungen

Das Salzburger Volkskunde Museum in Salzburg-Hellbrunn zeigt Beispiele.

Quellen

  1. 1,0 1,1 "Barocke Volksfrömmigkeit", Andachtsgraphik, Votivbilder, Zeugnisse der Volks Verehrung des hl. Johann von Nepomuk. Ausstellung im Schlossmuseum Gobbelsburg. Katalog. Wien. 1971. Im Selbstverlag des Österreichischen Museums für Volkskunde. online.pdf
  2. services.phaidra.univie.ac.at
  3. www.uibk.ac.at/theol/leseraum
  4. 4,0 4,1 Das Erzbistum Salzburg in seiner Geschichte, Band 3, Seite 44f