Mariapfarr
Ortsbild | |
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Karte | |
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Basisdaten | |
Politischer Bezirk: | Tamsweg (TA) |
Fläche: | 47,36 km² |
Geografische Koordinaten: | 47° 9' N, 13° 44' O |
Höhe: | 1 119 m ü. A. |
Einwohner: | 2 475 (1. Jänner 2023)[1]' |
Postleitzahl(en): | 5571 |
Vorwahl: | 0 64 73 |
Gemeindekennziffer: | 50 503 |
Gliederung Gemeindegebiet: | 2 Katastralgemeinden |
Gemeindeamt: | 5571 Mariapfarr Pfarrstraße 7 |
Offizielle Website: | www.mariapfarr.at |
Geografische Karte: | |
Politik | |
Bürgermeister: | Andreas Kaiser (ÖVP) |
Gemeinderat (2019): | 17 Mitglieder: 10 ÖVP, 5 SPÖ, 2 FPÖ |
Bevölkerungs- entwicklung | |
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Datum | Einwohner |
1869 | 1 360 |
1880 | 1 358 |
1890 | 1 312 |
1900 | 1 330 |
1910 | 1 392 |
1923 | 1 288 |
1934 | 1 475 |
1939 | 1 443 |
1951 | 1 713 |
1961 | 1 799 |
1971 | 2 052 |
1981 | 2 237 |
1991 | 2 290 |
2001 | 2 213 |
2011 | 2 383 |
2020 | 2 390 |

Mariapfarr ist eine Marktgemeinde im Lungau. Sie gilt als einer der sonnenreichsten Orte Österreichs und ist ein heilklimatischer Kurort.
Geografie
Geografische Lage
Das Zentrum der Marktgemeinde Mariapfarr liegt auf der Hochfläche zwischen Tamsweg im Osten und Mauterndorf Mauterndorf im Westen. Das Marktgemeindegebiet reicht jedoch als schmaler Streifen rund zwölf Kilometer nach Norden in das Lignitztal an den Kamm der Niederen Tauern mit dem Pass Lignitzhöhe. Dort befinden sich im Nordwesten der Hundstein (2 614 m ü.A.) und im Nordosten das Hocheck (2 638 m ü.A.). Nach Süden reicht das Marktgemeindegebiet rund 3,5 Kilometer in das Gebiet des Mitterbergs, wo sich dessen höchster Gipfel, der Hohenbühel (1 581 m ü. A.), erhebt. Südlich des Marktgemeindezentrums mündet der das Lignitztal entwässernde Lignitzbach in die von Westen kommende Südliche Taurach.
Marktgemeindegliederung
Das Marktgemeindegebiet umfasst die Katastralgemeinden Mariapfarr, Pichl und Zankwarn, die den folgenden gleichnamigen Ortschaften entsprechen:
- Mariapfarr 1 659 (mit Bruckdorf, Fanning, Seitling, Bruggarn, Althofen, Miesdorf)
- Pichl 384 (mit Gröbendorf, Stranach, Mitterberg)
- Zankwarn 432 (mit Pürstlmoos, Bueggen, Grabendorf, Tscharra, Kraischaberg, Lignitz).
Anmerkung: In kursiver Schrift wird die Einwohnerzahl der Ortschaften zum 1. Jänner 2023 angegeben.[2]
Eingemeindungen
Mit der "Verordnung des Landeshauptmanns in Salzburg vom 23. November 1938, betreffend die Zusammenlegung von Gemeinden und die Bildung von Verwaltungsgemeinschaften für Gemeinden"[3] wurden die Gemeinden Mariapfarr, Pichl und Zankwarn zum 1. Jänner 1939 zur Gemeinde Marienpichl zusammengelegt.
Die damit verbundene Namensänderung wurde mit der "Kundmachung der Salzburger Landesregierung vom 11. September 1950"[4] außer Kraft gesetzt, womit die bereits am 11. März 1946 vorgenommene Umbenennung der Gemeinde in "Mariapfarr" legitimiert wurde.
Nachbargemeinden
Nachbargemeinden sind Mauterndorf, Weißpriach, Göriach, St. Andrä im Lungau, Tamsweg und Unternberg.
Religionen
Die denkmalgeschützte Pfarr- und Wallfahrtsbasilika zu Unserer Lieben Frau wurde 2018 zur dritten "Basilica minor" in der Erzdiözese Salzburg erhoben.
Geschichte
Die Geschichte des Ortes – älter "Maria Pfarr" oder nur "Pfarr" und der Gemeinde ist eng mit jener der genannten Pfarrkirche "zu Unserer Lieben Frau" verbunden. In früherer Zeit spielte auch die damals recht günstige Verkehrslage eine Rolle. Bevor im 12. Jahrhundert die verfallene Römerstraße über den Radstädter Tauern wieder gangbar gemacht worden war, führte die Fernhandelsverbindung zwischen Kärnten und der Stadt Salzburg über den Oberhüttensattel und durch das Weißpriachtal.
So verwundert es nicht, dass dieses "Pharr" oder "Pfach" vom 8. bis ins 12. Jahrhundert hinein ein Sitz der Lungauer Gaugrafen war, aber auch der Sitz der Mutterpfarre des Lungaus wurde.
Die Pfarrkirche, die bereits im Jahr 923 als ecclisia ad longovue urkundlich genannt wurde, stand damals unten in der Ortschaft Althofen. Im Jahre 1217 jedoch machte der salzburgische Ministeriale Konrad von Pfarr sein Testament, bevor er sich zum Fünften Kreuzzug nach Jerusalem aufmachte und nicht wiederkehrte. Da er ohne leibliche Erben war, vermachte er sein gesamtes Rittergut mitsamt der Burg der Salzburger Kirche, beziehungsweise dem Pfarrer von Althofen. Der Letzte Wille des Kreuzfahrers verfügte, dass die Burg als Pfarrhof dienen sollte. So geschah es auch, und das weitläufige Gebäude beherbergt nach mancherlei Umbauten noch heute den Pfarrhof der Pfarre Mariapfarr.[5]
Sogleich nach dem Antritt dieser Erbschaft wurde an der Stelle der St.-Georgs-Burgkapelle eine große romanische Marienkirche erbaut. Diese erhielt im Jahr 1225 durch Papst Honorius III. eine päpstliche Bestätigung. In der Folge wurde der Name "Mariapfarr" gebräuchlich, und es entwickelte sich um das Gnadenbild der Schönen Madonna von Mariapfarr ein über Jahrhunderte blühendes Wallfahrtswesen. Zur Verpflegung und Beherbergung der zahlreichen Pilger, neben den pfarreigenen Kirchenbesuchern, entstanden im Laufe der Zeit vier "Tafernen", von denen noch eine im Hotel Post-Örglwirt fortlebt. [5]
Am 1. August 2023 wurde Mariapfarr zur Marktgemeinde erhoben. Nach Mauterndorf, St. Michael im Lungau und Tamsweg ist es die vierte Kommune im Lungau und die 25. im Bundesland Salzburg, die diese Bezeichnung trägt. Die Markterhebung wurde mit einem großen Festakt am Freitag, 1. September 2023, gebührend gefeiert. Gleichzeitig wurden 1 100 Jahre urkundliche Erwähnung der Pfarre und 130-Jahr-Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Mariapfarr gefeiert. Am Sonntag, 3. September fand das Fest der Lungauer Volkskultur, das nur alle sechs Jahre begangen wird, statt. 65 Vereine mit knapp 1 800 marschierenden Teilnehmern waren dazu nach Mariapfarr gekommen.[6]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Ansitz Niederrain
- Ruine des Ansitzes Gröbendorf
- Aufnahmegebäude Mariapfarr mit angebautem Gütermagazin und Toilettenhäuschen
- Burg Mariapfarr
- Marktgemeindeamt
- Pfarr- und Wallfahrtsbasilika Zu unserer lieben Frau
- Friedhofskapelle Mariapfarr
- Schargl-Keusche: Wohnhaus der väterlichen Vorfahren von Joseph Mohr im Ortsteil Stranach.
- Burgruine beim Suppangut
- Volksschule Mariapfarr
- Weißes-Kreuz-Kapelle: Die Ursprünge der Kapelle reichen in das 14. Jahrhundert zurück.
- Zechnerhof mit zwei Wirtschaftsgebäuden und der Hofkapelle
Museen
Musik
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Ansässige Unternehmen
Öffentliche Einrichtungen
Rettungsorganisationen
Bildung
Politik
Bürgermeister
- Hauptartikel Bürgermeister der Gemeinde Mariapfarr
Auszeichnungen der Gemeinde
Ehrenbürgerschaft der Gemeinde
- Hauptartikel Ehrenbürger der Gemeinde Mariapfarr
Ehrenring der Gemeinde
- Hauptartikel Ehrenring der Gemeinde Mariapfarr
Wappen
Am 18. Juli 1946 wurde der Gemeinde Mariapfarr durch die Salzburger Landesregierung das folgende Wappen verliehen:
In Rot ein aus dem linken Schildrand hervorbrechender weißer Adlerfang.
Die Verleihung beruht auf dem Umstand, dass Mariapfarr bereits im Jahr 923 urkundlich erwähnt wurde und der Sitz der Mutterpfarre für den gesamten Lungau war. Das gewählte Wappen entspricht jenem der erloschenen Familie "Thannhausen", deren Totenschild von 1483 in der Pfarrkirche noch zu sehen ist.
Gemeindepartnerschaften
Persönlichkeiten
Töchter und Söhne der Gemeinde
- Hauptartikel Töchter und Söhne der Gemeinde Mariapfarr
Personen mit Bezug zur Gemeinde
- Joseph Mohr war von Oktober 1815 bis Juli 1817 in der Pfarre als Koadjutor tätig und schrieb hier im Jahr 1816 ein Gedicht, dessen Strophen zwei Jahre später als Text für das Weihnachtslied "Stille Nacht! Heilige Nacht!" verwendet wurden.
Bilder von Personen aus Mariapfarr – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
Bilder
Mariapfarr – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
Mariapfarr – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Weblinks
Quellen
- Finanzdaten von Österreichs Gemeinden → gewünschte Gemeinde eingeben
- Österreichische Ortsdatenbank
- Statistik Austria, Gemeindedaten
- Gemeindeportrait-Daten
- SAGIS Daten und Karten von Salzburg
- Salzburger Zahlenspiegel
- Austrian Map, Teil der Österreichischen Karte des Bundesamts für Eich- und Vermessungswesen (BEV), im Internet unter maps.bev.gv.at abrufbar. Hinweis: Da das BEV mit Anfang November 2022 sein Internet-Link-System umgestellt hat, sind noch nicht alle Salzburgwiki-Weblinks auf AMap korrigiert (Stand 15. November 2023).
- Salzburger Geographisches Informationssystem (SAGIS), im Internet unter www.salzburg.gv.at/sagismobile... abrufbar.
- Zaisberger, Friederike; Nikolaus Pfeiffer: Salzburger Gemeindewappen. Verlag Alfred Winter, Salzburg, 1985, ISBN 3-85380-048-3
Einzelnachweise
- ↑ Statistik Austria, aktualisiert am 30. August 2023
- ↑ Statistik Austria
- ↑ Verordnungsblatt für den Amtsbereich des Landeshauptmannes für Salzburg vom 24. November 1938, LGBl. Nr. 31
- ↑ Kundmachung der Salzburger Landesregierung LGBl. Nr. 62 vom 14. Oktober 1950.
- ↑ 5,0 5,1 Festschrift "150 Jahre Gasthof Post-Örglwirt Mariapfarr" (1989), S. 5. f.
- ↑ Salzburger Landeskorrespondenz vom 23. Juli 2023 sowie "Lungauer Nachrichten" vom 30. August 2023
- ↑ mariapfarr.gv.at: Unserer Partnergemeinde
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