Hellbrunn


Hellbrunn ist ein Teil des Landschaftsraums Hellbrunn im Süden der Stadt Salzburg. Er ist Teil des Landschaftsschutzgebietes Salzburg-Süd.
Geografie
Hellbrunn wird im Norden vom Fürstenweg begrenzt. Die östliche Grenze ist die Alpenstraße. Im Süden wird er durch die Auwaldstraße und den Anifer Alterbach in der zu Anif gehörigen Siedlung Mühlei begrenzt. Die westliche Grenze ist die Mauer des Schlossparks Hellbrunn beim Zoo Hellbrunn. Mitten drin im Landschaftsraum liegen der Hellbrunner Berg und die Hellbrunner Au.[1]
Bauten, Einrichtungen, Unternehmen
Schloss Hellbrunn
Der Schlosspark Hellbrunn gliedert sich in folgende Bereiche:
- Schloss Hellbrunn: Lustschloss der Salzburger Fürsterzbischöfe
- Wasserspiele Hellbrunn: Kunst und Unterhaltung mit dem Element Wasser
- Hellbrunner Berg: ein Berg im Schlosspark von Hellbrunn
- Monatsschlössl: am Hellbrunner Berg im Schlosspark
- Steintheater: am Hellbrunner Berg im Schlosspark
- Zoo Salzburg: Tiergarten
Geschichte

Am Hellbrunner Berg sind frühzeitliche Siedlungsreste gefunden worden. Am Fuß des Hellbrunner Berges lag auch ein römisches Landgut. Zur Zeit der Gründung von Juvavum war es ein Wald- und Auengebiet der Salzach.
1568 wurde Hellbrunn als mit einer Mauer umgebenes Gebiet auf einer Karte von Phillip Apian dargestellt.[2] Die Symbole Hirsch, Fuchs und Bar weisen es als herrschaftliches Jagdgebiet aus.
Der Name "Hellbrunn" verweist auf die besonders "klaren Quellen", die am Fuße einer Geländekante der Ur-Salzach hier zu Tage treten und die von einem mächtigen breiten Grundwasserstrom gespeist werden, der vom Untersbergstock her unterirdisch bis in die Salzach hinein fließt.
Fürsterzbischof Markus Sittikus von Hohenems hatte "zu seiner und seiner Nachfolger Herzensfreude" durch den italienischen Baumeister Santino Solari in den Jahren 1613 bis 1615 in Hellbrunn ein frühbarockes Jagd- und Lustschloss mit Gartenanlage und Wasserspielen erbauen lassen. Markus Sittikus kannte diese Art von "villa suburbana" (Villen außerhalb oder am Stadtrand liegend, wohin sich die noble Gesellschaft im Sommer zurückzog), aus jener Zeit, die er in Begleitung seines Onkels, des Kardinals Markus Sittikus von Hohenems, in Italien verbracht hatte. Weltweit bekanntestes Beispiel dafür ist die Villa Hadriana in Tivoli bei Rom in Italien. Derartige Villen, die in ganz Italien zu finden sind, hatten zumeist eine große Parkanlage, die, im manieristischen Stil asymmetrisch zum Schloss angelegt waren. Ihre Gärten wurden mit Skulpturen ausgestattet und mit künstlich angelegten Wasserläufen und -spielen ausgestaltet, sodass für die Freizeitgesellschaft in der römischen Kaiserzeit und später in der Renaissance, der Aufenthalt am Lande möglichst unterhaltsam gestaltet werden konnte.
Nach diesem Vorbild entstand in Salzburg das Schloss Hellbrunn samt der Wasserspiele, das später zum Sommersitz für alle Fürsterzbischöfe wurde.
Vor dem Schloss wurde bis zum Jahr 1619 eine streng geometrische barocke Gartenanlage angelegt. Mit einer Sichtachse zu Schloss Goldenstein wurde Ende des 18. Jahrhundert ein englischer Landschaftsgarten hinzugefügt. Die gesamte Schlossanlage ist von einer Mauer umgeben, die den ehemaligen Fasenen- und Hirschgarten als Jagdrevier mit umschloss.
Zu Zeiten der Fürsterzbischöfe war hier auch kurzzeitig ein Pflegegericht eingerichtet, wie im Atlas Salisburgensis vom Salzburger Kartografen Joseph Jakob Fürstaller angeführt.
Bis 1894 gehörte Hellbrunn zur Ortsgemeinde Grödig. Mit dem Gesetz betreffend die Auseinanderlegung der Ortsgemeinde Grödig im Bezirke Salzburg in die Ortsgemeinden Anif und Grödig vom 17. Juli 1894 wurde die Ortschaft Hellbrunn der Gemeinde Anif angeschlossen.[3]
Mit einem Vertrag vom 21. Juni 1922 sind Schloss und Park von Hellbrunn an die Stadtgemeinde Salzburg übergegangen. Vorher waren sie in kaiserlichem Besitz, nach 1918 im Besitz des Kriegsgeschädigtenfonds.
Seit 1939 gehörte Hellbrunn zum Stadtgebiet der Stadt Salzburg.
Weitere Artikel zu Hellbrunn
- Restaurant im Schloss Hellbrunn
- Kronprinz Rudolf
- Maria Theresien Schlössl
- Villa Swoboda
- Uhren und Glocken im Schlosshof Hellbrunn
Historische Ansichten
- Carl Remshard (Remshart) nach Matthias Diesel, mehrere Ansichten von Schloss Hellbrunn samt Gartenanlagen, um 1720, Kupferstiche
- 1825 wird die Landschaft Hellbrunn und der Hellbrunner Berg vom Landschaftsmaler Johann Michael Sattler auf seinem Salzburg-Panorama dargestellt [4]
Bilder
Hellbrunn – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
Literatur
- Medicus, Reinhard: Salzburgs Stadtberge und Stadtgärten im Wandel der Zeit. Salzburg (Verlag Anton Pustet) 2021
- Fuhrmann, Franz: Hellbrunn. Ein Führer durch Wasserkünste, Schloß und Park. Stadtgemeinde Salzburg 1956
- Stadtplan Stadt Salzburg, online-Map Stadt Salzburg
Quellen
- Online-Suche, Online-Katalog der Österreichische Nationalbibliothek
- Stadtplan Stadt Salzburg Stadtteile -> Landschaftsraum
Einzelnachweise
- ↑ maps.stadt-salzburg.at/Landschaftsraum Hellbrunn
- ↑ digital.bib-bvb.de Philipp Apian, Landtafel 24, Hallein bis Abersee, Golling bis Salzburg im Ertz unnd Stifft Saltzburg
- ↑ Gesetze und Verordnungen für das Herzogthum Salzburg vom 1. August 1894, Stück XXII, Nr. 25..
- ↑ vgl. Blick nach Süden
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