Hotel Gasthof Alte Post Faistenau
Hotel Gasthof Alte Post Faistenau war ein Beherbergungs- und Gastronomieunternehmen in der Flachgauer Gemeinde Faistenau.
Geschichte
Seit 1724 befand sich der Betrieb im Familienbesitz und wurde seit dieser Zeit bereits in der neunten Generation als Beherbergungsbetrieb geführt. 2022 stand das Hotel unter der Leitung von Gabriele und Andreas Teufl − beides engagierte Touristiker und Wirtsleute.
Im August 2022 teilte das Ehepaar den Medien mit, dass Mitte Oktober 2022, nach 298 Jahren im Familienbesitz, der Betrieb geschlossen wird, da sich kein Nachfolger in der Familie fand. Die Liegenschaft mitten im Ort wird wahrscheinlich an einen Bauträger für Wohnungen verkauft. Andreas Teufl, der 2023 mit 60 Jahren in Pension gehen wird, erklärte, dass die Kosten, besonders für Energie und Personal, immens steigen. Im Gasthaus sei das Geschäft (im Vor-Corona-Vergleich) um 50 Prozent zurückgegangen. Dazu komme der Personalmangel. Der Faistenauer Betrieb zählte 15 Beschäftigte und 15 000 Übernachtungen im Jahr. Mitarbeiter wanderten in andere Branchen ab. Jemanden für eine Nachbesetzung zu finden sei praktisch unmöglich, auch z. B. bei Abwäschern. "Das hat sich jede Saison zugespitzt." Sein Unternehmen habe reagiert und viel auf Selbstbedienung und Buffet umgestellt, um Personal zu sparen.
Das Hote Alte Post verfügte über 83 Betten, aufgeteilt auf drei Einzelzimmer, 34 Doppel- und Mehrbettzimmer und sechs geräumige Familienzimmer mit getrennten Räumen.
Anlässlich der 275-Jahr-Feier wurde ein kleines Hotelmuseum eingerichtet. Dort erleben die Besucher die Art und Weise, wie man vor über 100 Jahren in Salzburg wohnte.
Tradition und die neue Vitalküche waren das Credo des Küchenchefs. Viele Speisen wurden nach alten überlieferten Rezepten zubereitet. Die hauseigene Metzgerei lieferte die bodenständigen Fleischprodukte. Es wird sehr viel Wert auf eine gesundheitsorientierte Küche mit Produkten, größtenteils aus der heimischen Bio-Landwirtschaft, gelegt.
Stand Sommer 2023
Der geschlossene Gasthof Alte Post im Ortskern von Faistenau galt fix an einen Wohnbauträger als verkauft. Jedoch war das Geschäft im Sommer 2023 immer noch nicht abgewickelt, da die Frage eines eventuellen Denkmalschutzes noch immer nicht geklärt war. Die Käuferin, die Firma Harlander Baumanagement, hat ihren Hauptsitz in Schwarzach im Pongau. Die Schwarzacher hatten auf einem Teil des Areals bereits früher ein kleineres Wohnbauprojekt geplant. Ein Abbruchbescheid der Bezirkshauptmannschaft lag im Sommer bereits vor. Eine Entscheidung des Bundesdenkmalamts wurde für Mitte August 2023 erwartet. Jedenfalls sei der Gasthof "ortsbildrelevant" (also für Faistenau sehr bedeutsam und wesentlich). Zur Erklärung: Es geht nicht nur um eigentlichen Denkmalschutz von Gebäuden. Es könnte auch der Ortsbildschutz schlagend werden.
Im Ort und darüber hinaus werfen Kritiker dem FPÖ-Politiker vor, die Schuld am Aus für den Betrieb auf starke Einbußen in der Coronakrise zu schieben. Tatsächlich sei das Unternehmen bereits davor durch Kredite und andere finanzielle Belastungen schwer angeschlagen gewesen. Teufl soll 130.000 Euro Coronahilfen für 2021 bekommen haben. Unabhängig davon hatte die Gemeinde jährlich 27.000 Euro zugeschossen. Der ehemalige Gastwirt will zu Behauptungen nichts sagen.
Bilder
- Hotel Gasthof Alte Post Faistenau – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
Weblinks
Quellen
- Benutzer:Alte Post Faistenau --> dort stand dieser Artikel
- www.sn.at, 12. August 2022: "FPÖ-Politiker wird sein Hotel in Faistenau zusperren"
- www.sn.at, 12. August 2023: "Ist das Ortsbild von Faistenau in Gefahr?"