Faistenau

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Ortsbild
Faistenau
Karte
Karte 5324.png
Basisdaten
Politischer Bezirk: Salzburg-Umgebung (SL)
Fläche: 51,2 km²
Geografische Koordinaten: 47° 46′ N, 13° 13′ O
Höhe: 786 m ü. A.
Einwohner: 3 094 (1. Jänner 2020)
Postleitzahl: 5324
Vorwahl: 0 62 28
Gemeindekennziffer: 5 03 11
Gemeindeamt: Am Lindenplatz 1
5324 Faistenau
Offizielle Website: www.faistenau.gv.at
geografische Karte der Gemeinde:
Katastralgemeinden Faistenau.jpg
Faistenau auf Google Maps
Politik
Bürgermeister: Josef Wörndl (ÖVP)
Gemeinderat (2019): 19 Mitglieder:
12 ÖVP,
4 FPÖ,
3 SPÖ
Bevölkerungs-
entwicklung
Datum Einwohner
1869 1 103
1880 1 144
1890 1 151
1900 1 124
1910 1 170
1923 1 333
1934 1 454
1939 1 394
1951 1 571
1961 1 600
1971 1 783
1981 1 988
1991 2 392
2001 2 850
2011 2 934
2020 3 094
Die Gemeinde Faistenau im Abendlicht, gesehen von der Gaisbergspitze.
Faistenau, Zoomaufnahme vom Gaisberg aus
Luftbildaufnahme des Ortskerns März 2023.
Blick nach Osten in der Gemeinde
Gemeindeamt, Tourismusverband, Raiffeisenkasse Faistenau
Blick vom Bramsau-Bräu in Richtung Ortszentrum v. Faistenau

Faistenau ist eine Gemeinde im südlichen Flachgau am Rande des Salzkammerguts, etwa 20 km südöstlich der Stadt Salzburg. Das Wahrzeichen der um 1850 gegründeten Gemeinde ist die Tausendjährige Linde.

Geografie

Geografische Lage

Der Ortskern liegt frei auf einer Anhöhe, welche eine Endmoräne des eiszeitlichen Hinterseer Gletschers ist. Mit einer Seehöhe von 786 m ü. A. ist sie die am höchsten gelegene Gemeinde im Flachgau. Der tiefste Punkt ist am Hintersee (688 m ü. A.), die höchste Erhebung ist der Faistenauer Schafberg mit 1 559 m ü. A., welcher mit dem restlichen Gemeindegebiet Teil der Osterhorngruppe ist. Gewässer im Gemeindegebiet sind der Brunnbach, die Oberalm sowie der Hintersee.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Faistenau umfasst die fünf Katastralgemeinden: KG Anger (KG 56601), KG Faistenau (KG 56604), KG Lidaun (KG 56609), KG Tiefbrunnau (KG 56612) und KG Vordersee (KG 56613) und gliedert sich in die folgenden acht Ortschaften:

Anmerkung: In kursiver Schrift wird die Einwohnerzahl der Ortschaften zum 1. Jänner 2020 angegeben.[1]

Bis 2006 waren Faistenauer Adressen nach den acht Ortschaften plus einer Konskriptionsnummer[2] geordnet.

Nachbargemeinden

Nachbargemeinden sind Fuschl am See, St. Gilgen, Hintersee, Krispl, Ebenau, Adnet und Hof bei Salzburg.

Religionen

Die Kirche der römisch-katholischen Pfarre ist die Pfarrkirche zum hl. Jakobus dem Älteren (Faistenau).

Geschichte

Erstmalige Erwähnung der Vaistenow 1324

Erstmals erwähnt ist ein Gemeindegebiet der Faistenau schon 1182, allerdings lediglich die Tiefbrunnau: anlässlich der Weihte der Martinskirche in Thalgau am 17. Mai 1182 schenkte Erzbischof Konrad III. der Pfarre Thalgau die Tiefbrunnau.[3]

Am 1. Mai 1324 wies Vicedom Heinrich von Lampoding († 1347) in einer Urkunde[4] einen Bauplatz für eine Kirche auf dem Gebiet des heutigen Dorfes, das durch Schwenden[5] gerodet worden war, und nennt dann den Ort darin in der Geswant.[6]
In einer weiteren Urkunde,[7] die Erzbischof Friedrich III. am 11. November 1324 unterzeichnete, wird die Gegend innerhalb des waldes erwähnt: Vaistenow, Tevffenprunneow und Chueleuten, also die jetzigen Ortschaften Wald, Faistenau und Tiefbrunnau, zudem das Gebiet der Kühleiten in der Tiefbrunnau.

Beschreibung der Faistenau 1832

Benedikt Pillwein veröffentlichte 1843, mit dem Wissensstand von 1832 bzw. basiert derselbe auf Angaben des Faistenauer Vikars (1826 – 1832) Simon Bauernfeind, Folgendes über das Vikariat Faistenau, geografisch mit der heutigen Gemeinde Faistenau ident:[8]

Im Vikariate Faistenau (fett, windig) befinden sich außer dem gleichnamigen Dorfe noch die Ortschaften Alm, Anger, Lidaun, Ramsau, Tiefbrunnau, Vordersee und Wald mit 167 Häusern, 193 Wohnparteyen und 1090 Einwohnern.
Feistenau, Faistenau, ein Dorf mit 9 Häusern, 10 Wohnparteyen, 66 Bewohnern.

Die hiesige Kirche mit 4 Altären, verschiedenen Gemählden und Schnitzwerken wurde zu Ehren des h. Jakob des Größeren (mit der Rosenkranzbruderschaft) um 1390 durch 2 Brüder von Thurn erbaut, 1625 die Kirche und der Thurm vergrößert, 1703 die Emporkirche errichtet, 1825 die Orgel von Karl Mauracher aus Fügen in Tyrol aufgestellt, 1829 ein neuer Chor aufgeführt. Viele alte Grabsteine sind bereits abgetreten; sieben andere von weißem und rothem Marmor dem Andenken hier verstorbener Vikare und einigen Privaten gewidmet, und von den Jahren 1604, 1705, 1708, 1759, 1789, 1801 und 1809.
Die vier Glocken enthalten die Jahreszahlen von 1400, 1580, 1731 und 1774.

Der Gottesacker entstand 1605.

Im Jahre 1622 trat Johann Christoph Stenglmayr als Vikar auf. Früher versahen das Vikariat Priester aus Thalgau.

Ein ordentlicher Schulmann kam erst 1822 hierher; früher versah ein Meßner seine Dienste. 1803 wurde das gegenwärtige Schul- und Meßnerhaus aufgeführt. Die Schule zählt 112 Werktags-, 73 Wiederholungsschüler. (Vikar Siegmund Bauernfeind[9] mit neuen Daten).

Geschichtliche Notizen

Als ein Kooperator auf seinem Heimweg von Hintersee mit seinem Pferd in den Schneemassen beim Paulhäusl in Faistenau stecken blieb und elendiglich erfror, erhob das Domkapitel die Filialkirche 1622 zu einem Vikariat. Der erste Faistenauer Vikar Johann Christ Stängelmayr konnte fortan in einem neu errichteten Vikariatshaus wohnen und musste nicht zurück nach Thalgau reiten.

Am 12. Mai 1725 wies Gemeindevertreter Matthias Brandstätter zum zweiten Mal darauf hin, dass die Gemeinde Faistenau zwischen 1324 und 1725 von 600 auf 1 300 Seelen angewachsen wäre, die Faistenauer Pfarrkirche zu klein ist und neu erbaut werden muss.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Natur

Naturdenkmäler

  • Die tausendjährige Linde auf dem Dorfplatz, ein Naturdenkmal

Vereine

Volkskulturvereine

Regelmäßige Veranstaltungen

Wirtschaft und Infrastruktur

Fremdenverkehr

Ansässige Unternehmen

Öffentliche Einrichtungen

Rettungsorganisationen

Bildung

Volksschule und Neue Mittelschule Faistenau

Politik

Bürgermeister

Hauptartikel Bürgermeister der Gemeinde Faistenau

Auszeichnungen der Gemeinde

Ehrenbürger

Hauptartikel Ehrenbürger der Gemeinde Faistenau

Ehrenring

Hauptartikel Ehrenring der Gemeinde Faistenau

Wappen

Am 27. April 1970 wurde der Gemeinde Faistenau durch die Salzburger Landesregierung das folgende Wappen verliehen:

In rotem Schild ein silberner Sparren, jeder Schenkel mit einer schwarzen Schrägstückung; unter dem Sparren auf silbernem Biden ein natürlicher silberner Lindenbaum.

Der Sparren stammt aus dem Wappen der Herren von Thurn, den einstmals bedeutendsten Grundherren auf dem Gebiet der Gemeinde; die Linde ist ein Wahrzeichen des Dorfes.

Persönlichkeiten

Töchter und Söhne der Gemeinde

Hauptartikel Töchter und Söhne der Gemeinde Faistenau

Persönlichkeiten mit Bezug zur Faistenau

  • Anneliese Baal (* 1959), Kindergartenpädagogin
  • Thomas Gottschalk, deutscher Showmaster, hat 2005 die Teilnehmer der Fernsehrealityshow "Expedition Österreich" in der Tiefbrunnau an einem gedeckten Tisch in der Wiese zum Picknick empfangen. Unter ihnen war auch der österreichische Fußballspieler Toni Polster.
  • Rupert Mayr (* 1905; † 1973) war bis zu seiner Verhaftung (1938) und verübergehenden Entlassung aus dem Schuldienst Direktor der Volksschule und Organist in Faistenau (→ Kirchenchor Faistenau)
  • Jacques Santer (* 18. Mai 1937 in Wasserbillig/Luxemburg) war von 1995 bis 1999 Präsident der Europäischen Kommission, verbringt seit Jahren seinen Urlaub in Faistenau (Stand 2007).
  • Otto Schily, ehemaliger deutscher Innenminister, war vor längerer Zeit auf Urlaub in Faistenau, damals war er bei den Grünen in Deutschland und in Österreich noch nicht sehr bekannt.

Bildergalerie

weitere Bilder

 Faistenau – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
 Faistenau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Literatur

  • Chronik Faistenau, hrsg. von der Gemeinde Faistenau, Hillstein Verlag, Salzburg o. J.
  • Dehio Salzburg. Wien, 1986
  • Dürlinger, Joseph: Historisch-statistsisches Handbuch der Erzdiöcese Salzburg in ihren heutigen Grenzen. Erster Band: Ruraldecanate des Flachlandes, Duyle'sche Hofbuchdruckerei, Salzburg 1862.
  • Österreichische Kunsttopographie. Die Denkmale des politischen Bezirkes Salzburg, I. Teil: Die Gerichtsbezirke St. Gilgen, Neumarkt, Thalgau (ÖKT 10/1), Wien 1913.
  • Pillwein, Benedikt: Geschichte, Geographie und Statistik des Erzherzogthums Oesterreich ob der Enns und des Herzogthums Salzburg. Mit einem Register, welches zugleich das topographische und genealogische Lexikon ist und der Kreiskarte versehen. Geographisch-historisch-statistisches Detail nach Distrikts-Kommissariaten. 1. Auflage. 5 Teile. Joh. Christ. Quandt, Linz 1827–39. 2. Aufl. 1843.
  • Watteck, Nora: Die Pest in Salzburg. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde (MGSLK) 123, Salzburg 1983, S. 191–210.

Weblinks

Quellen

  • Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Faistenau"

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria
  2. Wikipedia, Konskriptionsnummer: [1], aufgerufen am 27. Dezember 2015.
  3. Quelle ANNO], Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 1879
  4. Siehe Urkunde [2], aufgerufen am 24. Jänner 2015.
  5. Wikipedia, Schwendbau: [3], aufgerufen am 27. Dezember 2015.
  6. Bis jetzt (2015) ist/war der Ausdruck "Gschwandtler" oder "Gschwandtlerin" in der Faistenau zu hören, mit dem ein Dörfler oder eine Dörflerin gemeint ist, also eine Person, die direkt im Dorfe Faistenau wohnt oder von dort stammt.
  7. Siehe Urkunde: [4], aufgerufen am 25. Jänner 2015.
  8. Pillwein, Benedikt: Geschichte, Geographie und Statistik des Erzherzogthums Oesterreich ob der Enns und des Herzogthums Salzburg. Mit einem Register, welches zugleich das topographische und genealogische Lexikon ist und der Kreiskarte versehen. Geographisch-historisch-statistisches Detail nach Distrikts-Kommissariaten. 1. Auflage. 5 Teile. Joh. Christ. Quandt, Linz 1827–39. 2. Aufl. 1843. S. 390f.
  9. Simon Bauernfeind war 1826–1832 Vikar in der Faistenau gewesen. Siehe: Liste der Vikare von Faistenau, aufgerufen am 27. Juni 2016.
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