Büro für interkulturelle Angelegenheiten Hallein

Das Büro für interkulturelle Angelegenheiten (IKU) in Hallein in der zweitgrößten Stadt im Bundesland Salzburg ist eine Beratungsstelle für in Hallein lebende Personen mit Migrationshintergrund.

Allgemeines

In der zweitgrößten Stadt des Landes beträgt der Ausländeranteil rund 25 Prozent. Tausende Halleiner haben mindestens einen Elternteil, der im Ausland geboren wurde. Neda Kuric ist die Leiterin des Büros für interkulturelle Angelegenheiten. Das IKU begann 2009 als Verein und ist seit 2011 eine fixe Beratungsstelle Hallein Hier leben Menschen aus 96 verschiedenen Nationen, mehr als 6 000 Halleiner haben keine österreichische Staatsbürgerschaft, das ist rund ein Viertel. Etwa gleich viele Menschen haben ihre Wurzeln in der Türkei und in Ex-Jugoslawien. Sie kamen als sogenannte Gastarbeiter oder flüchteten vor dem Bürgerkrieg auf dem Balkan. Mittlerweile besuchen ihre Kindeskinder hier die Schulen. Im Alltag seien bei vielen kaum Unterschiede wahrnehmbar, weder bei der Einrichtung der Wohnung noch bei der Kinderanzahl noch bei der Religiosität, beschreibt Kuric. Sie arbeitet seit 2011 als interkulturelle Beraterin im Halleiner IKU: "Die Menschen vereinbaren Termine oder läuten einfach an, es ist völlig niederschwellig." Man begleite die Menschen auch zu Ämtern oder dolmetsche bei Terminen.

Wichtig sei stets der kulturelle Hintergrund: "Wenn ich bei einem Elterngespräch in der Schule dabei bin, dann übersetze ich nicht nur die Worte." Denn jeder Lebensbereich - zum Beispiel Bildung - werde in unterschiedlichen Kulturen anders gesehen und bewertet.

Das Erfolgsgeheimnis des IKU sei das Vertrauen, das man genieße: "Wir sind zwar kritisch und sagen auch: ,Jetzt komm einmal in die Gänge und mach einen Deutschkurs.' Aber grundsätzlich sind wir auf ihrer Seite. Wir arbeiten für sie", sagt Kuric.

Finanzierung

Das IKU wird mit Mitteln des Referats für Migration im Land Salzburg ([[Amt der Salzburger Landesregierung, Abteilung 2 - Kultur, Bildung, Gesellschaft und Sport|Kultur, Bildung, Gesellschaft und Sport]) sowie der Stadtgemeinde Hallein gefördert.

Für das IKU waren für das Jahr 2025 rund 215.000 Euro budgetiert, die je zur Hälfte vom Land und von der Stadt Hallein kommen. "Das IKU leistet für uns wertvolle, unverzichtbare Arbeit", sagt Bürgermeister Alexander Stangassinger (SPÖ).

Ziele

  • Verbesserung der Lebensqualität für die Bürger der Stadt im täglichen "Miteinander".
  • Vermittlung von Werten wie Toleranz und Akzeptanz und Förderung pluralistischen und demokratischen Bewusstseins mit der Forderung nach Anerkennung persönlicher und gesellschaftlicher Grundwerte.
  • Schaffung eines Verständnisses von Diversität als Chance.
  • Abbau von Rassismus, Vorurteilen und Fremdenfeindlichkeit.
  • Sensibilisierungs- und Bewusstseinsbildung der Bevölkerung für die Bedeutung von Migrations- und Integrationsfragen.
  • Nutzung von vielfältigen kulturellen Ressourcen und Stärkung dieser Qualifikationen.

Funktion

  • Überkonfessionelle und integrative Anlauf -und Beratungsstelle für alle Bereiche des interkulturellen Zusammenlebens (Informationen, Weitervermittlung und Zusammenarbeit mit Expertinnen).
  • Begegnungs- und Vernetzungsstelle für alle Betroffenen und Interessierten
  • Projektentwicklungs- und Koordinationsstelle.

Inhalte

  • Beratung
  • Vermittlung von Deutschkurs- Angeboten
  • Konfliktmanagement (Krisenintervention, Mediation bei interkulturellen Konflikten)
  • Präventive Integrationsfördernde Angebote im Bereich der Kinder-, Jugend- und Familienarbeit
  • Veranstaltungen zur Förderung des interkulturellen Dialogs
  • Förderung von Frauenempowerment
  • Förderung von Demokratiebewusstsein und gegen Gewalt

Netzwerk

  • Migranten und interkulturelle Vereine
  • Personen, Organisationen, Institutionen und Unternehmen, die sich mit Integration und relevanten Themen beschäftigen
  • Ansprechpartner für das Thema Integration im Land Salzburg

Kooperationspartner sind

Quellen