Doris Weißenberger
Doris Weißenberger (* 26. Jänner 1960) ist Leiterin des Frauenhauses Mirjam in Hallein.
Vorgestellt ist eine Beitragsreihe in den "Salzburger Nachrichten". Das SALZBURGWIKI hat hier den Originaltext übernommen. Dieser kann wiederholende Teile zu obigem Lebenslauf enthalten, sollte aber im Sinne eines Zeitdokuments nicht korrigiert werden.
Doris Weißenberger ist fest entschlossen, weiter für das Frauenhaus zu kämpfen. Das drückt sie in ihrer ganzen Körperhaltung aus. Mit verschränkten Armen steht sie da. Nein, sie werde auch fürs Foto kein Lächeln aufsetzen, aber das mache sie sonst auch nicht.
Seit 2001 leitet die Salzburgerin das Frauenhaus Mirjam in Hallein, eine Zufluchtsstätte für Frauen und Kinder, die Opfer familiärer Gewalt wurden. Ihre Arbeit als Psychotherapeutin führte sie in die Einrichtung.
Der Kampf um das Frauenhaus begleitet Weißenberger von Beginn an. Finanzieller Natur sei er immer gewesen, aber jetzt gehe es um Sein oder Nichtsein. Die Entscheidung über die Schließung habe sie aus heiterem Himmel getroffen. Und die will sie auf keinen Fall hinnehmen. "Ich arbeite hier seit 1994, ich weiß, wie notwendig das Haus ist."
Weißenberger will ein Umdenken bewegen. Sie macht auf ein Bild in ihrem Büro aufmerksam. Auf Asphaltgrau mit gelben und orangen Markierungen steht "Look Left", "Look Right": "Für mich bedeutet das, nicht nur in eine Richtung zu schauen, sondern genau hinzuschauen, die wesentlichen Dinge zu machen." Das ist auch ein Lebensprinzip von ihr.
Mit Kultur, mit Kunst, machte Weißenberger sich in den 1990er-Jahren einen Namen. Sie organisierte Festspielausstellungen der Galerie Thaddäus Ropac, mischte bei der Initiative für den Bau des Guggenheim Museums im Mönchsberg mit, war Kuratorin in der ACP Galerie.
Zwischen der Psychotherapie und der Kulturarbeit scheinen Welten zu liegen. Nicht für Weißenberger. "Beides hat mit Kommunikation zu tun. Wie bringe ich eine Botschaft rüber? Wie kommuniziere ich etwas, dass es etwas bewirkt? Kultur und Soziales, beides ist meine Liebe und meine Berufung, die Mischung toll." Kultur hat für sie viel mit Fliegen-Können zu tun.
Als Psychotherapeutin hilft sie Menschen, die ihr Leben verändern wollen, einen Weg zu finden. Wie zufrieden ist sie selbst? Sie braucht nicht lang nachzudenken. "Ich fühle eine tiefe Zufriedenheit. Das hat auch mit Lebenserfahrung zu tun. Ich versuche das zu leben, wovon ich überzeugt bin. Ich habe den Mut zu sagen und zu tun, was ich für richtig halte." Für richtig hält sie den Kampf um das Frauenhaus Mirjam. Daran lässt sie keinen Zweifel.