Gaisberg Blitz Forschungsanstalt

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Der Mast des Senders Gaisberg dient auch zur Blitzforschung.

Die Gaisberg Blitz Forschungsanstalt ist eine Einrichtung von ALDIS.

ALDIS

ALDIS (Austrian Lightning Detection & Information System - Österreichische Blitzerkennung und Informationssystem) ist ein Gemeinschaftsprojekt von Österreichischer Verband für Elektrotechnik (OVE) und der Austrian Power Grid AG (APG) zur Blitzortung und Blitzdokumentation im zentraleuropäischen Raum.

ALDIS-Forschungsstelle auf dem Gaisberg

Die Daten des österreichischen Blitzortungssystems ALDIS der Jahre 1992 bis 1997 waren die Grundlage für eine systematische Untersuchung von Orten mit erhöhter Blitzdichte in ganz Österreich. Dabei wurde festgestellt, dass im Bereich des Gipfelplateaus des Gaisbergs in der Stadt Salzburg besonders viele Blitze registriert wurden. Man ging davon aus, dass die lokal georteten Blitze in den Sendemast des Senders Gaisberg eingeschlagen hatten. Diese Überlegung wurde auch durch Beobachtungen vom dortigen Betriebspersonal bestätigt. Die Einschlagszahlen waren auf der Gaisbergspitze ähnlich hoch wie bei anderen Sendeanlagen wie z. B. am Dobratsch in Villach in Kärnten oder am Kitzbühler Horn in Kitzbühel in Nordtirol.

Die Forscher wissen heute, dass es sich bei der Mehrzahl der Blitze in den Sender Gaisberg um so genannte Aufwärtsblitze handelt. Dabei trifft nicht, wie beim typischen Wolke-Erde- oder Abwärtsblitz, zufällig ein aus der Wolke kommender Leitblitz den Sendemast, sondern der Leitblitz startet an der Mastspitze und wächst in Richtung Gewitterwolke (aufwärts).

Neben anderen Gesichtspunkte, wie z. B. der allgemeinen Zugänglichkeit, bietet der Sender am Gaisberg ideale Voraussetzungen für die Durchführung wissenschaftlicher Untersuchungen an natürlichen Blitzentladungen. So wird Blitztriggerung durchgeführt. Messungen bei natürlichen Blitzeinschlägen in hohe Türme ist praktisch die einzige Möglichkeit, den Stromverlauf von Blitzen direkt zu messen. Neben dem Sender Gaisberg gibt es weltweit derzeit nur ein paar vergleichbare Messstationen, wo Blitzeinschläge in ähnlicher Form direkt gemessen werden:

Der erste Blitzeinschlag konnte am 17. September 1998 aufgezeichnet werden. Bis Ende Dezember 2012 wurden ca. 800 Ereignisse erfasst. Dabei schwankt die Anzahl von Jahr zu Jahr stark.

Geschichte

Schon früher, zur Zeit des Nationalsozialismus, war das Gaisberg-Plateau Forschungsgebiet, die geheime Gaisberg Radar Forschungsstation.

Quelle