Lankmayer-Kasten (Heiß-Kasten)
Der Lankmayer-Kasten (auch Heiß-Kasten) ist ein Getreidekasten in der Lungauer Makrtgemeinde St. Michael im Lungau.
Geschichte
Eine freigelegte Inschrift oberhalb der Eingangstür zeigt die Jahreszahl 1685, wahrscheinlich das Erbauungsjahr. Der Kasten gehörte früher zum Heißhaus und ist ein sogenannter Zehentkasten. 1937 kauft Josef Lankmayer, Zehnersohn aus Göriach, den Mentenwirtsbesitz (Gasthof Lankmayer) und auch den Kasten. Es gab immer wieder auch unsachgemäße Ausbesserungen beim Kasten. Das Bretterdach wurde zuletzt 1980 erneuert.
Beschreibung
Der Lankmayer-Kasten, früher Heißkasten genannt, steht mitten in St. Martin, links von der Straße nach St. Michael gegenüber des Heißhauses. Seine Grundfläche ist 8,70 m mal 10,80 m, die Höhe 10,20 m, die Mauerstärke 80 cm. Damit ist er einer der größten im Lungau. Der Kasten ist aus Stein gemauert und wurde bei einer Renovierung mit einem beigen Rieselputz versehen. Dadurch ist die ursprüngliche, charakteristische Bemalung nur mehr an einzelnen, freigelegten Stellen erkennbar. Ecken, Geschoßbänder und Fensterrahmungen sind feinverputzt und haben weiße Putzfaschen. Die letzten Ausbesserungen, besonders an der Ostseite, wurden unsachgemäß mit Mörtel durchgeführt. Durch eine Segmentbogentür, welche außerhalb der Mitte rechtsseitig angelegt ist, gelangt man in den Kasten.
Die Eingangstür (1,90 m mal 1,20 m) ist aus Eisenplatten gefertigt. Außen wird sie durch waagrechte, senkrechte und diagonale Eisenbänder verstärkt. Um den Segmentbogen wurde die ursprüngliche Bemalung und Ritzung teilweise freigelegt und sichtbar gemacht. Oberhalb des Torbogens befindet sich die Jahreszahl 1685. Links neben der Tür wurde das vergitterte und mit einem Eisen versehene Fenster ebenfalls freigelegt und zeigt die ursprüngliche Umrandung. Im Segmentbogen kann man noch Namen in Kurrentschrift lesen und dazu Angaben der Abgaben in Kilogramm, leider ist keine Datierung dabei. Im Erdgeschoß ist ein Erdboden, über eine Kerbbalkentreppe oder Nolpenstiege, deren Aufritte aus dreieckförmig behauenen Hölzern bestehen, gelangt man in den ersten Stock, der mit einer Holztramdecke abgeschlossen ist und eine Bretterboden hat. Hier stehen die Getreidetruhen , auch ein Schüttboden ist hier vorhanden. Über eine weitere Stiege gelangt man in das zweite Obergeschoß mit dem zweifach stehenden Pfettendachstuhl. Er dient als Lagerraum für verschiedene landwirtschaftliche Geräte und das Rossgeschirr. Die Südseite zeigt im Parterre und im ersten Stock je drei schmale, vergitterte Fenster (55 cm hoch und 25 cm breit). An der Ost- und Westseite ist je ein Fenster pro Stockwerk sichtbar. Im Giebelbereich der Ostseite befindet sich ein Taubenschlag. Das weit vorkragende Schopfdach ist mit Lärchenbrettern gedeckt.