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Symbolfoto eines Jungen aus Singida mit einem Stadt:Salzburg Sackerl.

Singida ist die Hauptstadt der gleichnamigen Region Singida und befindet sich im Zentrum des afrikanischen Staats Tansania auf einer Höhe von etwa 1 500 m ü. A..

Salzburgbezug

Singida hat seit 1984 eine Städtepartnerschaft mit der Stadt Salzburg, für die Salzburg jährlich rund 35.000 Euro zahlt.

Waisenkinder, Infrastruktur und Wasserversorgung

Die 120 000 Einwohner zählende Stadt und ihr Umland gehören zu den ärmsten Regionen des ostafrikanischen Staates. Die ländliche Bevölkerung lebt von Subsistenzwirtschaft und Viehhaltung. Das durchschnittliche Einkommen liegt bei umgerechnet 70 Euro pro Jahr und kann für knapp zwei Drittel der Bewohner die Grundbedürfnisse nicht sichern. Die Lebenserwartung beträgt 51 Jahre, die Alphabetisierungsrate 64 Prozent.

Die Städtepartnerschaft ist ein Modell für langfristige kommunale Entwicklungszusammenarbeit. Sie hatte mit der Künstlerfamilie des Salzburger Malers Wilhelm Kaufmann begonnen. Die Familie des Malers besuchte um 1980 die Stadt Singida. Aus ersten kleinen Projekten der Familie Kaufmann wurde 1984 eine Städtepartnerschaft mit Salzburg.

Mit einem geringen Einsatz von Geldmittel konnten bisher zahlreiche Hilfsprojekte realisiert werden. Exakt 36.300 Euro wendet die Stadtgemeinde Salzburg aktuell (Stand 2017) in die Städtepartnerschaft. Bis 2020 gab es mittelfristige Fördervereinbarungen, die von Sponsorengeldern und privaten Spenden ergänzt werden. Es wurde mit der Errichtung von Infrastrukturbauten begonnen, wie etwa einem neuen Busbahnhof. 2017 war das größte Projekt der Betrieb des Waisen- und Straßenkinderheimes Upendo Home. Ein wichtiger Bereich neben der Errichtung von Wohnungen, der Versorgung mit Nahrungsmitteln, einer medizinischer Betreuung und Unterstützung durch Betreuer sei die Ausbildung.

Die Kinder besuchen öffentliche Schulen und hätten die Möglichkeit, ihre handwerklichen Fähigkeiten zu entwickeln. Dazu wurden Werkstätten errichtet, die durch ein Sozialprojekt einer Privatbank erhalten würden. Ergänzt wird die Städtepartnerschaft durch eine Regionalkooperation, wo das Land Salzburg mit rund 60.000 Euro pro Jahr in der Region rund um den Zentralort Singida versucht, die Lebensbedingungen zu verbessern – nicht zuletzt bei der Wasserversorgung.

Vorstandsmitglied bei der Städtepartnerschaft von Salzburg und Singida ist Gernot Himmelfreundpointner, Salzburger Koordinatorin der Städtepartnerschaft war 2017 Judith Schröcksnadel.

2024: 40-jähriges Jubiläum der Städtepartnerschaft Salzburg-Singida

Die Stadt Salzburg feierte Mitte September 2024 das 40-jährige Bestehen ihrer Städtepartnerschaft mit der tansanischen Stadt Singida. Seit 1983 verbindet die beiden Städte eine enge Zusammenarbeit, die durch zahlreiche gemeinsame Projekte in den Bereichen Bildung, Kultur und nachhaltige Entwicklung geprägt ist. Besonders stolz ist die Stadt Salzburg darauf, dass in dieser Zeit über 80 Projekte in der ostafrikanischen Region erfolgreich umgesetzt werden konnten.

Anlässlich des Jubiläums fand eine Feierlichkeit im Schloss Hellbrunn statt, bei denen die Stadträtin für Planung, Klimaschutz und Mobilität Anna Schiester, Obmann und Obfrau aus Singida sowie Martina Berthold, Obfrau des Vereins Städtepartnerschaft Salzburg-Singida zu einem festlichen Austausch begrüßen durfte. Gemeinsam wurde die langjährige, erfolgreiche Partnerschaft gewürdigt und ein Blick auf künftige Projekte und Initiativen geworfen. "Ich selbst hatte das große Glück, Singida vor einiger Zeit besuchen zu dürfen, und ich war tief beeindruckt von ihrer Fähigkeit, trotz schwierigen Lebensbedingungen, die Menschlichkeit und Herzlichkeit nicht zu verlieren", so Anna Schiester. Auch Bürgermeister Bernhard Auinger schreibt der Städtepartnerschaft große Bedeutung zu.

Es folgten mit den Jahren die Errichtung vieler wichtiger Gebäude, einer Schule und einiger Brunnen. Dank auch des Salzburger Engagements konnte mit dem Projekt "Singida Urban and Regional Safe Water Project" die Trinkwasserversorgung für eine halbe Million Menschen verbessert werden. Seither gab es in der Region auch keine Fälle von Cholera mehr. 2024 liegt der Schwerpunkt der Arbeit auf der Arbeit mit Frauen. Neu wurde dafür etwa ein umfassendes Mädchen Empowerment Programm initiiert, wo eine Auseinandersetzung mit Themen stattfindet, die sonst oft tabu sind: wie Genitalverstümmelung, Sexualität oder Menstruation.

Weblinks

Quellen

  • derstandard.at Städtepartnerschaft Salzburg – Singida als Erfolgsmodell, 24. Oktober 2017
  • www.stadt-salzburg.at, 16. September 2024: "40-jähriges Jubiläum der Städtepartnerschaft Salzburg - Singida feierlich begangen"